Kritik: „Todeszug nach Yuma“

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Handlung:

Der invalide Farmer Dan Evans, welcher nur noch ein
Bein hat, steht am Rande des Ruins. Zusammen mit seiner Frau und seinen
zwei Söhnen lebt er auf staubtrockenem Land und versucht über die
Runden zu kommen. Eines Tages, nachdem seine Scheune von seinem
Gläubiger abgebrannt wurde, und Dan versucht die Rinder wieder
einzufangen, wird er Zeuge eines brutalen Postkutschenüberfalls des
berühmt berüchtigten Gauners Ben Wade. Dieser wird jedoch völlig
unerwartet in der kleinen Stadt Bisby geschnappt und soll nach
Contention gebracht werden, um in den 3:10 Uhr Zug nach Yuma gesetzt zu
werden. Dan Evans ergreift die Gelegenheit beim Schopfe und meldet
sich für den Gefangenentransport, um 200 Dollar zu kriegen.

Kritik:

Normalerweise
ist fast jeder Western auf eine Abgrenzung zwischen Gut und Böse
fokussiert. In diesem Film ist es nur zum Teil so. Zum einen wäre da der
nach gewissen Wertevorstellungen lebende Farmer Dan Evans (Christian
Bale), der einfach nur seine Familie und sich selbst vor dem drohenden
Ruin retten will. Und zum anderen tritt Ben Wade (Russel Crowe) in
Erscheinung, von dem man nicht ganz weiß, ob er jetzt richtig einer von
den ganz „Bösen“ ist oder doch noch ein Funken „Gutes“ in ihm steckt.
Seine Bande ist dagegen eindeutig in die Kategorie grausam und brutal
einzuordnen. Besonders Wades größter Anhänger Charlie Prince (Ben
Foster).

Er versucht alles, um den Gefangenentransport möglichst
blutig zu beenden und hat Freude daran andere zu töten. Für ihn ist das
Töten, so oft wie er es im Film tut, beinahe eine
Selbstverständlichkeit. Die Darsteller machen ihre Sache insgesamt alle
gut.

Christian Bale schafft es locker, Evans als gebeutelten
Kriegsveteranen darzustellen, für den es nach dem Krieg nicht einfach
war ein neues Leben zu beginnen und der immer noch seinen Platz in der
Welt sucht. Schon aus Überzeugung, dass jemand doch den Anstand haben
müsse, einen Banditen wie Wade vor ein Gericht zu bringen, wie er
meint, zeigt, dass er gewisse Prinzipien und Wertvorstellungen hat.

Russel
Crowe weiß in seiner Rolle als Bandenchef ebenfalls zu
überzeugen. Wade, der immer für ein Bibelzitat gut ist, ist nicht so
sehr darauf bedacht Menschen zu töten, wie etwa sein Anhänger Charlie
Prince. Er ist auch nicht vollkommen egoistisch und interessiert
sich nicht für seine Familie. So verteidigt er b die Ehre seiner Mutter mit Nachdruck.

Ben
Foster, der zwar nur in einer Nebenrolle zu sehen ist, macht seine
Sache als psychopatischer und mordlustiger Irrer ausgezeichnet. Jedes
mal, wenn er nur die Gelegenheit hat, tötet er und ist von der
Befreiung Wades geradezu besessen. Selbst als ein Bandenmitglied
vorschlägt, Wade einfach sich selbst zu überlassen, stellt Prince sehr
nachdrücklich fest, dass Wade ihr Chef ist, und dass daran kein Zweifel
zu bestehen habe.

Der Film reiht sich zwar in das Westerngenre
ein, ist aber nicht ganz ein typischer Western, so wie wir ihn aus den
50-70 Jahren kennen. Er ist ein bisschen in das Genre Drama einzuorden.
Dennoch weist der Film die Mehrzahl der Merkmale eines Western auf,
wie etwa eine 20 Minütige Schießerei am Ende, Saloons etc. Auch der Soundtrack trägt seinen Teil zu diesem gelungenen Film bei und lässt ein klein wenig ein Westernfeeling aufkommen.

Fazit:

Aufgrund der guten Darsteller, des tollen Settings, sowie des gelungenen Soundtracks als auch des spannenden Finales, aber leider auch ein paar weniger Längen, ist der Film für jeden Fan von Western, spannenden Finals und den agieren Aktueren etwas.

 

8,0 von 10 Punkten

 

Über Marcel 584 Artikel
Film ist eine Sprache die jeder versteht. Egal ob in serieller Form oder als Animation, Film dient den Menschen als Unterhaltung und begeistert durch seine Vielfältigkeit. Sei es auf den Ebenen der Erzählung, Effekten oder Charakteren. Film ist aber nicht nur eine Sprache, sondern eine Kunstform, ganz gleich in welcher Art und Weise. Das was ich an Film und allgemein an Medien liebe, ist die Vielfältigkeit, die verschiedenen Ebenen insbesondere die Meta Ebenen und in neue Welten einzutauchen. Aber auch Kritik und Lösungsvorschläge filmisch an unserem heutigen System auszuüben und zu zeigen, wie die Welt in der Zukunft aussehen könnte. "Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein".

3 Kommentare

  1. Schön verfasste Kritik zu einem tollem Film 🙂

    Dialoge, Musik, viele Schießereien und eine konstant spannende Erzählweise machen ihn so außergewöhnlich klasse.

  2. Gute Kritik.

    Die Längen sind mir garnicht so negativ aufgefallen. Die Darsteller sind alle Top, vorallem Crowe überzeugt als Bösewicht mit Herz.

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