Kritik: „Krieg der Götter“

 
 
 
 
 
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Handlung: 


Der unbarmherzige König Hyperion führt seine blutdürstige Armee auf einen mörderischen Feldzug quer durch Griechenland und hinterlässt dabei eine blutige Spur der Verwüstung. Er ist auf der Suche nach einer legendären Waffe, einem sagenumwobenen Bogen, der ihm übermenschliche Macht verleihen soll. Mit Hilfe dieser Waffe will er die einst von den Göttern verbannten Titanen aus den Tiefen der Unterwelt, dem Tartarus, befreien, sich an den Göttern des Olymps für deren Sturz rächen und die Menschheit für immer zerstören.

Den Göttern sowie den Menschen droht ihr Untergang. Nachdem ein altes Gesetz besagt, dass sich die Götter nicht in das Schicksal der Menschheit einmischen dürfen, muss Zeus eine schwere Entscheidung treffen: Der Göttervater wählt den sterblichen Krieger Theseus aus, um gegen Hyperion und die übermächtigen Titanen zu kämpfen. Theseus, der den Mord an seiner Mutter rächen will, zieht schließlich an der Seite der schönen Priesterin Phaedra und seiner Gefolgschaft in den Krieg, um die Herrschaft der Titanen zu verhindern und die Menschheit zu retten.



Kritik: 


2000 hat Ridley Scott mit seinem grandiosen Gladiator das Sandalen-Film Genre wieder zum Leben erweckt. Danach kamen Projekte wie Alexander, Troja und Königreich der Himmel. Das waren gute Filme, konnten Gladiator aber nicht das Wasser reichen. Zack Snyders 300 war zwar eine Comic-Verfilmung gehört aber trotzdem zu dem Genre und war endlich wieder ein genialer Sandalen-Film. Kampf der Titanen und Zorn der Titanen besaßen eine Menge Potenzial waren aber auch nur durchschnittlich. 
Tarsem Singh bekam für The Call und The Fall eine Menge Lob. Umso interessanter war es als man hörte, dass er einen Sandalen-Film drehen möchte. Mit 75 Millionen kann man einiges auf die Beine stellen, ob Krieg der Götter (Originaltitel: Immortals) ein weiterer guter Tarsem und Sandalen-Film ist, erfährt ihr nun hier. 

 

Henry Cavill (Man of Steel) übernimmt die Titelrolle des Theseus.
Cavill passt in die Rolle und er selbst ist ein ordentlicher Schauspieler,
durch das schwache Drehbuch kann er aber nicht zu 100% glänzen. Mickey
Rourke (Iron Man2) verkörpert den Antagonisten. Er macht seine Sache gut aber
auch hier wäre mehr gegangen. Rourkes Figur fehlt es an Charisma und an
wichtige Merkmale, die einen guten Bösewicht ausmachen. 
An der Seite von Cavill sind Stephen Dorff
(Blade) und Freida Pinto (Slumdog Millionär) zusehen. Ihre Figuren wirken,
wie blase Sidekicks und besitzen wenig Tiefe. Schade denn beide sind gute
Schauspieler und auch hier wurde, ihr Potenzial nicht genutzt.
Für die Götter wurde der baldige Superstar
Luke Evans (Fast and the Furious 6), „Twilight Star“ Kellant Lutz,
Daniel Sharman, Isabel Lucas, und Peter Stebbings verpflichtet.

Wenn man sich die Schauspieler so ansieht,
dann kann man sie sich, in solchen Rollen, schwer vorstellen. Für die
Götter-Version von Tarsem passen sie doch ganz gut und ich hätte gerne mehr
gesehen. John Hurts Rolle macht auch nicht viel her und tut sein Übriges. Zwar
gibt es wenige bekannte Gesichter im Cast, doch viele Filme haben gezeigt, dass
auch unbekannte Schauspieler einen sehr guten Job machen können. Das Drehbuch
zieht einige, einen Strich durch die Rechnung.

Tarsems Version über, die Titanen, Götter und das alte Rom ist speziell, eigen und ziemlich brutal. Was hier gezeigt wird ist auf keinen Fall, für leichte Gemüter. Die Kämpfe fallen sehr blutig aus und der Film besitzt einige harte Szenen. Es wird bestimmt Menschen geben, die nichts mit dem Look und der Darstellung vom ganzen anfangen können. Was Tarsem hier zeigt, wirkt trotzdem interessant und anders. Action-technisch wollte er mit 300 mit schwimmen. Krieg der Götter besitzt zwar einige gute Actionszenen aber 300 kann er nicht, das Wasser reichen. Der Kampf zwischen Götter und Titanen ist großartig, davon hätte man aber ruhig mehr im Film einbauen können. Die Rüstungen wirken kreativ, das Setting wirkt dagegen eher langweilig und fade. Das größte Problem ist, vieles sieht einfach nach Hollywood-Studio aus. Man sieht der Umgebung an, dass es nur eine Kulisse ist, das Universum was der Regisseur hier erschaffen hat, kann nicht zu 100% überzeugen. Dem Film fehlt es an epic und einem guten Soundtrack um alles abzurunden. 300 und Gladiator haben gezeigt wie es geht und eine großartige Welt erschaffen. Das fehlt Krieg der Götter, das Einzige wofür 300 herhalten musste war fürs Marketing.
Also für 300 Fans ist Krieg der Götter auf jeden Fall eine Enttäuschung.

 

Ziemlich schlecht sind auch die Rüstungen und Kostüme ausgefallen.
Egal wo man hinsieht, es sieht wie Plastik aus und bei Sandalen-Filme ist es eine Todsünde. Genau
in dem Genre muss die Ausstattung wie die Faust aufs Auge sitzen. Vielleicht
war es ja von Tarsem beabsichtigt aber gut aussehen tut es nicht. Die
Geschichte besitzt mehrere Logik Löcher und ist zu sprunghaft
erzählt. Der Film springt von einem Schauplatz zum anderen und eine Erklärung
wo man gerade ist gibt es nicht. Dadurch geht, die ganze Begeisterung flöten
und man wird mit der gezeigten Welt einfach nicht warm. Es gibt keine richtige
Einführung oder gar Schauwerte. Wo ist der WOW-Effekt?
Das Set was hier aufgebaut wurde ist
mehr als dürftig. Genau das hat man sich von Tarsem leider nicht erwartet. Er
ist bekannt für geniale Optik und eine perfekte Location. Die Optik vom
Film ist ein bräunliches-Gold und vermischt sich mit dem gezeigten ganz gut.
Aber hier wäre so viel mehr gegangen. 

Mehr Szenen wie die
perfekt abgestimmte und inszenierte Motivations-Rede von Theseus wären gut
gewesen und hätten dem Film eine höhere Wertung eingebracht.  

Fazit:

Krieg der Götter ist anders, besonders, brutal. Durch das miese Drehbuch geht der Cast aber nicht auf und der Film ist am Ende, wiedermal nur ein Mittelmäßiger Sandalen-Film mit jeder Menge ungenutzten Potenzial.

                                                       


                                                5,5 von 10 Punkten 

Über Marcel 584 Artikel
Film ist eine Sprache die jeder versteht. Egal ob in serieller Form oder als Animation, Film dient den Menschen als Unterhaltung und begeistert durch seine Vielfältigkeit. Sei es auf den Ebenen der Erzählung, Effekten oder Charakteren. Film ist aber nicht nur eine Sprache, sondern eine Kunstform, ganz gleich in welcher Art und Weise. Das was ich an Film und allgemein an Medien liebe, ist die Vielfältigkeit, die verschiedenen Ebenen insbesondere die Meta Ebenen und in neue Welten einzutauchen. Aber auch Kritik und Lösungsvorschläge filmisch an unserem heutigen System auszuüben und zu zeigen, wie die Welt in der Zukunft aussehen könnte. "Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein".

2 Kommentare

  1. Ich würde weder Krieg der Götter, noch Kampf der Titanen, Zorn der Titanen oder 300 als Monumentalfilm bezeichnen. Alle sind Sanalenfilme/Historienfilme/Fantasyfilme oder ähnliches, erfüllen aber keineswegs die Ansprüche eines Monumentalfilms. Zudem ist der Monumentalfilm weniger ein Genre als eine Ansammlung formaler Kriterien. Alle möglichen Genre können da mit inbegriffen sein (ob Kriegsfilm, Fantasy, Scifi, Sanalenfilm, Historienfilm, etc.).

    Bis auf einige Rechtschreib- und Grammatikfehler ist die Kritik ganz ordentlich. Mir fehlt aber ein wenig der rote Faden.

    Die Kostüme fand ich garnicht so schlecht wie von dir beschrieben. Sind ähnlich ausgefallen wie bei 300. Das ganze soll hier auch nicht authentisch aussehen (ist ja eher ein Fantasy- als ein Historienfilm) sondern lediglich schön und ansprechend, eben so wie sich die amerikaner die Griechen der Antike vorgestellt haben. Das find ich dann sogar recht gut und teilweise auch besser als bei 300 umgesetzt. Auch Logiklöcher sind für einen Film dieser Art wohl legitim, wenn ich auch nicht viele finden konnte, da hier vieles dadurch erklärt wird, dass es eben Fantasy ist.

    Zum 3D Effekt vllt. noch: der ist für einen Film dieser Art wirklich überraschend gut geworden. Man muss den Film zwar nicht in 3D sehen, kann man aber definitiv.

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