Kritik: „Elysium“

coypright by Sony Pictures

Handlung:

Wir schreiben das Jahr 2154. Dort sind die Menschen sind in zwei Gruppierungen unterteilt. Die eine Hälfte, die der Reichen, lebt auf der Raumstation „Elysium“ wo alle in Harmonie friedlich miteinander leben und nie krank werden. Die andere Hälfte auf der überbevölkerten, heruntergewirtschafteten Erde, wo die Menschen in Armut leben und die Kriminalitätsrate stetig steigt. Mittendrin lebt Max, ein vorbestrafter Fabrikarbeiter. Als er nach einem Arbeitsunfall in der Fabrik radioaktiv verstrahlt wird, hat er nur noch ein Ziel.

Er muss nach Elysium. Dort ist die medizinische Versorgung so hoch entwickelt, dass er dort geheilt werden kann und noch dazu ist er der einzige Mensch der das Gleichgewicht zwischen den Gruppen wiederherstellen kann. Doch um das zu schaffen, muss er erstmal gegen Elysiums Verteidigungsministerin Delacourt (Jodie Forster) und ihren hartgesonnen Agenten Kruger (Sharlto Copley) antreten und dazu bleiben ihm nur 5 Tage.

Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

 

Kritik:

2009 war für Regisseur Newcomer Neill Blomkamp ein wirklich aufregendes Jahr. Mit „District 9“ legte er sein Regiedebüt hin, das nicht nur bei Kritikern und Publikum gut ankam, sondern sogar für einen Oscar nominiert wurde. Nun gut 4 Jahre später nimmt sich Blomkamp mit „Elysium“ erneut einen SciFi Film vor. Wie auch schon bei District 9 punktet Elyium bei der Optik , Blomkamp zeigt die Erde als einen gigantischen Slum, die Städte der Erde sind einer, alles ist dreckig und kaputt gewirtschaftet. Dazu schafft er es futuristische Elemente wie Roboter oder Raumschiffe angenehm unaufdringlich einzubauen.

Genauso auch die Kulisse der Raumstation Elysium, neu, unbeschadet, schöne Parks, große Villen, modernste Technik und dem Design der Raumschiffe, die von der Erde sind heruntergekommen wie ein alter Gebrauchtwagen, während die von Elysium neu wie ein neuer Mercedes aussehen. Auch zeigt sich es im Design der Anzüge genannt Exoskelette und das der Roboter , aber auch mit der krassen Darstellung des Gesellschaftssystems, die Reichen und mächtigen leben auf Elysium, werden nie krank und verbringen ihre Zeit mit Kaffeetrinken, schwimmen und spazieren gehen und dazu der krasse Unterschied auf der Erde, wo jeder froh ist wenn er einen Job, eine Wohnung und genügend zu essen hat,  welches zurecht  auch eine Kritik an unser heutiges System ist. Auch ist der Film super untermalt mit einem passenden Soundtrack, tollen Spezialeffecten z.B. die glaubhafte Darstellung der kaputten Erde, wo sogar Häuserfassaden bröckelten und hinunterfielen und jeder Menge Action (z.B. Der Überfall auf das Raumschiff von Max Boss, Die Fightszenen zwischen Max und Delacourts Schergen, usw..)

Auf der anderen Seite hat der Film massive Logiklöcher, Elysium scheint über kein eigenes Verteidigungssystem zu verfügen, ein Mann kann das komplette System umschreiben und dadurch die Gesellschaftsstruktur ändern.

Dazu kommt die eindimensionale Darstellung der Charaktere, der glattrasierte Matt Damon zeigt als Max nicht die geringsten Anzeichen einer kriminellen Vergangenheit, er kommt als grundehrlicher Fabrikarbeiter daher, Sharlto Copley übertreibt es in seiner Rolle maßlos und nervt öfters, anstatt bedrohlich zu wirken und Jodie Forster ist als kaltherzige Verteidigungsministerin geradezu verschwendet. Die Charaktere haben keine Ambivalanz, sondern sind entweder absolut gut oder absolut böse. Das ist im Vergleich zu District 9 sehr schade, denn da gab es durchaus vielschichtige Charaktere, gerade Sharlto Copleys Figur machte im Laufe der Handlung eine Wandlung durch und hatte am Ende des Films eine ganz andere Sichtweise als am Anfang. Bei Elysium braucht man darauf nicht zu warten, denn alle Charaktere haben von Anfang an eine vordefinierte Einstellung, die sich auch nicht mehr ändert.

Das fällt besonders stark auf, da der Film sich ansonsten einer durchaus realistischen Darstellung  bemüht, gerade in Bezug auf Technologie und der Optik und ausgerechnet bei den Charakteren greift Blomkamp auf uralte Klischees zurrück.

 

Wenn es möglich ist, sollte man es auch meiden den Film in OmU zu gucken, da die Charaktere auch mehrere Sprachen sprechen (z.B. spanisch) und dann hört man nicht nur das spanische, sondern hat noch dazu die englischen und deutschen Untertiteln im Bild was mit der Zeit echt nerven kann.

 

Fazit: 

Neil Blomkamp gelingt es erneut den Zuschauer mit einer faszinierenden Optik zu begeistern, verschenkt aber leider eine Menge Potential durch Logiklöcher und oberflächliche Charakterdarstellung, mit welcher auch schon District 9 zu kämpfen hatte, jedoch nicht so masiv darunter gelitten hat wie Elysium
Wer sich davon jedoch nicht beirren lässt, sollte einen Kinogang definitiv einplanen denn einen optisch beeindruckenderen Science Fiction Film hat es dieses Jahr (außer Oblivion) nicht gegeben.“

Über Marcel 584 Artikel
Film ist eine Sprache die jeder versteht. Egal ob in serieller Form oder als Animation, Film dient den Menschen als Unterhaltung und begeistert durch seine Vielfältigkeit. Sei es auf den Ebenen der Erzählung, Effekten oder Charakteren. Film ist aber nicht nur eine Sprache, sondern eine Kunstform, ganz gleich in welcher Art und Weise. Das was ich an Film und allgemein an Medien liebe, ist die Vielfältigkeit, die verschiedenen Ebenen insbesondere die Meta Ebenen und in neue Welten einzutauchen. Aber auch Kritik und Lösungsvorschläge filmisch an unserem heutigen System auszuüben und zu zeigen, wie die Welt in der Zukunft aussehen könnte. "Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein".

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