Geek-Pool goes Cannes, Marcels Top 6 der meist erwarteten Filme

© Festival de Cannes

Ab morgen geht es los, das internationale Filmereignis des Sommers und nein „Solo“ ist nicht gemeint. Sondern die Filmfestspiele in Cannes, wo dieses Jahr zum allerersten Mal, Geek-Pool vor Ort sein darf, in Vertretung durch unseren Redakteur Marcel. Dieser freut sich riesig und hat seine Top 6 der Filme zusammengestellt, die er in Cannes unbedingt sehen will. (ungeordnet)

 

„The House, That Jack built“ (Lars von Trier)

Natürlich wenn LvT schon zurück an die Cote d’Azur darf, dann möchte man definitiv auch sehen, was er so mitgebracht hat. 

Offizielle Synopsis: 

In seinem neusten Film erzählt Lars von Trier die Geschichte eines hochintelligenten Serienkillers namens Jack (Matt Dillon) im Zeitraum von zwölf Jahren aus dessen Perspektive. Jack betrachtet jeden einzelnen seiner Morde als Kunstwerk und tauscht sich in seinen Gedanken regelmäßig mit dem mysteriösen Verge (Bruno Ganz) aus. Während die Polizei dem Killer über die Jahre immer dichter auf den Fersen ist, geht Jack immer größere Risiken ein, denn er ist noch nicht zufrieden mit seinem Werk… 

Kurze Meinung, Marcel: Auf Lars von Trier bin ich durch einen guten Kumpel gestoßen und seitdem hat sich meine Sicht auf Filme verändert. Zugegeben sein allererster Film, den ich von ihm gesehen hab, war „Nyphomaniac Teil 1 und 2“. Nicht ganz freiwillig aber im Nachhinein hab ich es keineswegs bereut. Ich war regelrecht fasziniert von der Art und Weise wie LvT seine Filme umsetzt, wie er mit seinen Figuren hantiert und extrem beeindruckt, wie er letzten Endes alles zusammenführte. Danach folgte „Antichrist“, der mir sehr nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist und „Dancer in the Dark“. Die Sache ist die, LvT weiß, wie er die Zuschauer fesseln kann. Jeder Film von ihm ist eine wilde Achterbahnfahrt und ich bin sehr gespannt, was der Maestro dieses Mal aus dem Hut zaubert.

Hier der offizielle Teaser:

 

„The Image Book“ (Jean Luc Godard)

Jedem Filmfan ist der Name Godard ein Begriff. Die meisten verbinden ihn mit „Elf Uhr Nachts“, andere wiederum mit „Alphaville“ oder Weekend. Cannes vebindet ihn mit vielem und in Frankreich ist der Altmeister sowieso eine Legende. Bisher weiß man noch recht wenig über den Film, nur das er ohne Schauspieler auskommt, es aber einen Erzähler gibt.

Kurze Meinung, Marcel: Mit Godard verbinde ich viele Filme, natürlich meinen Lieblingsfilm von ihm „Außer Atem“ mit den fantastischen Jean Paul Belomondo, aber natürlich auch seinen Klassiker Elf Uhr Nachts, Alphaville, Die Außenseiterbande, die Geschichte der Nana S und Weekend. Gerade die Filme mit seiner Exfrau Anna Karina, faszinieren mich, wenngleich sie bei Außer Atem nicht mit von der Partie war. Auch wenn ich noch nicht sehr viele Filme von ihm gesehen hab beziehungsweise nicht sein Spätwerk, war ich doch immer sehr angetan von ihnen (mit Ausnahme von „Made in USA“). Ich bin guter Dinge und freue mich schon sehr auf seinen neusten Film. 

 

Fahrenheit 451 (Ramin Bahrani)

Eines der bekanntesten literarischen Werke von Autor Ray Bradbury und definitiv einer der Romane, die das Science Fiction Genre maßgeblich geprägt hat, kommt zurück auf die große Leinwand. In diesem Falle handelt es sich allerdings um eine Neuadaption, da das Buch bereits 1966 von Francois Truffaut verfilmt wurde. Nun wagt sich Ramin Bahrani, der Regisseur des Geheimtipps „99 Holmes“ an das Werk. Mit Michael B. Jordan und Michael Shanon in den Hauptrollen. Produziert wird das Ganze von HBO, weswegen ein deutscher Kinostart eher unwahrscheinlich ist.

Offizielle Synopsis: 

In einem totalitären Regime in naher Zukunft sind Bücher aller Art verboten und werden verbrannt. Einer der Feuerwehr-Männer, denen die Vernichtung des bedruckten Papiers zufällt, ist Guy Montag (Michael B. Jordan). Für seinen Job und unter der Führung von Captain Beatty (Michael Shannon) rückt er jeden Tag aufs Neue in Häusern an, in denen versteckte Bücher gefunden wurden, und bringt seinen Flammenwerfer zum Einsatz.

Eines Tages nimmt Montag jedoch einige der Bücher, die er eigentlich zerstören sollte, mit nach Hause und beginnt langsam, die Taten seines tyrannischen Regimes in Frage zu stellen, das seine Bevölkerung unterdrückt. Eine geheimnisvolle junge Frau stellt für Montag den Kontakt zu einer Rebellengruppe her, die sich der Bewahrung der Literatur auf eine ganz besondere Weise verschrieben hat.

Kurze Meinung, Marcel: Wenn es ein Genre gibt, dass für mich über allen steht, dann ist es Science Fiction. Ich lebe es einfach in neue Welten einzutauchen, interessante Ansätze wie unsere Welt später mal aussehen könnte zu ergründen und mich einfach immer wieder von neuem fasznieren zu lassen. Meiner Meinung nach ist das SciFi Genre eines der komplexesten und vielschichtigsten Genres der Film und Literaturwelt. Werke wie 1984, Arthur C. Clarks: „2001 Odyssee im Weltraum“, woraus Stanley Kubrick einen bis heute meiner Meinung nach zeitlosen Kultfilm kreiert hat oder auch „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxely. Jedoch wurde das Genre auch schon des öfteren missbraucht, runter reduziert auf seine Schauwerte und Weltraumgeschichten. Dennoch hab ich nie die Hoffnung verloren und gerade letztes Jahr mit „Blade Runner 2049“ wurde dies auch belohnt. Da ich „99 Holmes“ sehr schätze bin ich sehr gespannt auf Bahranis neuen Film.

Hier der Trailer:

 

„Under the Silver Lake“ (David Robert Mitchell)

Das meiste zum Film haben wir ja schon in einem früheren Beitrag geschrieben siehe hier

Kurze Meinung, Marcel: Die Freude ist hauptsächlich deshalb so groß, weil „It Follows“ für mich einer der besten Horrorfilme der letzten Jahre ist und ich wirklich extrem (ja ich verwende das Wort extrem) beeindruckt war, was man mit einem kleinen Budget und einer genialen Idee so alles anstellen konnte. David Robert Mitchells Kino ist meiner Meinung nach, längst nicht mehr nur ein Geheimtipp, sondern ein fester Bestandteil des heutigen amerikanischen Kinos. Seine Filme haben einen unvergleichlichen Charme und gerade auch die Einfachheit in der Wahl seiner Mittel, machen ihn zu einem Regiewunderkind. Es kann kein schlechter Film werden, es ist bloß die Frage ob gut oder großartig. Und auf A24 ist eigentlich immer Verlass, siehe „The Florida Project“, „American Honey“, „Lady Bird“

Hier der Trailer:

 

„Ash ist the purest White“ (Zahngke Jia)

Zhangke Jia ist im deutschsprachigem Raum eher unbekannt. Einige Cineasten dürften ihn aber mit dem ausgezeichneten, überragenden „A Touch of Sin“ verbinden. Zur Handlung ist allerdings noch nichtviel bekannt.

Kurze Meinung, Marcel: Als ich damals zur Pressevorführung von „A Touch of Sin“ gegangen bin, hatte ich keine Ahnung was mich erwartet. Das Ergebnis war überwältigend und erzählerisch wertvoll. Ein Film, der seinesgleichen sucht. Eine Geschichte, die spannender nicht hätte sein können und Figuren, mit denen man bis zum Schluss mitfiebert. Ich denke, dass „Ash is the purest White“ auch eines meiner Highlights in Cannes werden dürfte, gerade weil ich ein Riesenfan/Liebhaber des asiatischen Kinos bin. 

 

„The Man who killed Don Quichote“ (Terry Gilliam)

Eine gefühlte Ewigkeit mussten wir auf diesen Film warten. Nun feiert er als Abschlussfilm in Cannes seine Weltpremiere und hat mit Concorde auch schon einen deutschen Verleiher. Ebenso wie ein Kinostartdatum: 6.September.2018. Unser Redakteur muss glücklicherweise nur noch nicht so lange warten und kann uns demnach auch schneller Bericht erstatten.

Kurze Meinung, Marcel: Das Kino von Terry Gilliam ist bei mir ein zweischneidiges Schwert. Entweder der Film ist supergut siehe „Brazil“, „Fear and Loathing Las Vegas“, Twelve Monkeys, „Die Ritter der Kokosnuß“ oder nur okay siehe „The Zero Theorem“, „Brothers Grimm“. Einen richtig schlechten Film hat der Mann zwar noch nicht gemacht, aber naja Skepsis ist angebracht, Vorfreude aber auch. Und Adam Driver sehe ich sowieso gerne auf der Leinwand.

 

Weitere Filme, die es hier leider nicht mit reingeschafft haben, die aber dennoch definitiv geschaut werden:

BlacKkKlansman (Spike Lee), Whitney (Kevin MacDonald),  Burning (Chang-dong Lee), Lazzaro felice (Alba Rohrwacher), In my Room (Ulrich Köhler), Arctic (Joe Penna), Un couteau dans le coeur (Yann Gonzales), Everybody Knows (Asghar Farhadi), Leto (Kirill Serebrennikov)

Ihr merkt also, es gibt viel zu schauen und es erwarten euch eine Menge Berichte von Cannes. 

Über Marcel 584 Artikel
Film ist eine Sprache die jeder versteht. Egal ob in serieller Form oder als Animation, Film dient den Menschen als Unterhaltung und begeistert durch seine Vielfältigkeit. Sei es auf den Ebenen der Erzählung, Effekten oder Charakteren. Film ist aber nicht nur eine Sprache, sondern eine Kunstform, ganz gleich in welcher Art und Weise. Das was ich an Film und allgemein an Medien liebe, ist die Vielfältigkeit, die verschiedenen Ebenen insbesondere die Meta Ebenen und in neue Welten einzutauchen. Aber auch Kritik und Lösungsvorschläge filmisch an unserem heutigen System auszuüben und zu zeigen, wie die Welt in der Zukunft aussehen könnte. "Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein".

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