
Wir präsentieren euch den ersten Gastbeitrag von Iluna, Autorin von unserer Partnerseite eSportlive.org. Viel Spaß!
Jeden Tag wird über eSports berichtet. Es existieren einschlägige eSports-Newsportale, aber auch Online-Zeitungen wie Spiegel Online oder die FAZ berichten darüber. Die Szene lockt ebenfalls immer mehr Sponsoren und traditionelle Sportvereine an. Der elektronische Sport wird sogar als relevantes Feld für Unternehmen bezeichnet. Doch worin liegt die Faszination und warum lockt es so viele Spieler an? Das erkläre ich heute in meinem Gastbeitrag. Viel Spaß beim Lesen!
Warum spielen so viele junge Menschen eSports-Titel?
Eine Szene steht und fällt mit ihrer Community. Beim Thema eSports ist das nicht anders. Alles begann mit Space Invaders. Vielfach kopiert und selbst heute noch vielen bekannt. Es war das erste Spiel mit einer Score-Liste und Spieler konnten gegeneinander antreten und sich überbieten. Im Dezember 1980 fand dazu das erste Turnier in New York City statt. Damals gab es zwar noch keine Preisgelder, aber der Sieger durfte sich trotzdem über das Tischvideospiel „Asteroids“ freuen. Das war doch schon mal ein Anfang.
In den ganzen Jahren danach ist viel passiert. Es erschienen immer mehr Videospiele, die einen kompetitiven Anspruch hatten. Zu nennen sind da Starcraft, Counterstrike, Dota und eben auch League of Legends. Jeder Spieler findet sich in einem anderen Genre wieder. Doch allen vereint eins: die Liebe zum Wettkampf.
Wettkampf ist der Schlüssel zum Erfolg der Szene. Der Mensch ist von Leistungen getrieben, misst sich gerne mit anderen und auch in einem virtuellen Raum bleibt das nicht aus. Es liegt einfach in unseren Genen. Höher, schneller, besser, weiter sind hier die Stichworte. Gerade in jungen Jahren ist der Gedanke sehr ausgeprägt, ebenso wie das Zocken von Videospielen. Warum nicht beide Komponenten miteinander verbinden? Et voilà, eSports ist entstanden.
Der Traum vom Pro Player
Viele junge Menschen träumen von einer Karriere als Pro Player. Sie sind illusioniert und denken, dass es nur Spiel, Spaß und Spannung ist. Dem ist aber nicht so. Pro Player ist ein harter Beruf, geprägt von 12 bis 16 Stunden Tage voller Arbeit. Das beinhaltet entweder Einzel- oder Teamtraining – je nach Spiel – Analysen und die Auswertung von vergangenen Spielen.
Genau von dieser Illusion, die viele besitzen, lebt der eSport. Sie wissen nicht, wie viel Arbeit es bedeutet. Viele wollen einfach nur ihren Traum realisieren, werden immer besser und manche erklimmen wirklich die Spitze und haben die Chance auf Verwirklichung. Die Konkurrenz schläft eben nicht und jeder Pro Player muss sich darüber im Klaren sein, dass bald ein neuer, jüngerer, Spieler seinen Platz einnehmen könnte.
Der Boom im eSports
Die Ambitionen der Jugend belebt das Geschäft. Sie sind eine große Zielgruppe und interessant für Unternehmen. Die Spielerzahlen wachsen konstant im eSports und auch die Zuschauerzahlen sprengen alles Dagewesene. Immer mehr Unternehmen sehen das Potenzial, ihre Produkte indirekt an die Jugend zu verkaufen. Jeder will ein Stück vom Kuchen.
Ich will jetzt aber mal kurz auf Zahlen, Daten und Prognosen eingehen, denn sie zeigen, wie wichtig die Szene schon ist und wie sehr sie es in Zukunft sein wird. Statista hat sich in der Vergangenheit mit diesem Thema beschäftigt und Prognosen veröffentlicht. Im letzten Jahr, also 2017, war der weltweite Umsatz im eSport auf 655 Millionen US-Dollar beziffert. Die Prognose sieht vor, dass 2021 sage und schreibe 1.650 Milliarden US-Dollar an Umsatz erwirtschaftet wird. Die Steigerung ist enorm in dieser kurzen Zeit. (Quelle: Statista – Link: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/677986/umfrage/prognose-zum-umsatz-im-esports-markt-weltweit/)
Genau diese Zahlen beeindrucken weltweit die Unternehmen. BMW war der offizielle Partner der League of Legends Summer Finals in Paris. Die ESL kooperiert mit Mercedes, der Sponsor zum Beispiel für Turniere ist. Vodafone sponsort das Team mousesports für Bootcamps und der Ausstattung von High-Speed-Internet. Hardware-Unternehmen wie HP bringt mit HP Omen eine Gaming-Serie raus, die speziell für eSportler gedacht sind. Schon an diesen Schwergewichten ist zu erkennen, wie wichtig der eSport mittlerweile geworden ist.
Ausblick
Die Faszination eSports zieht immer weitere Kreise. Viele Unternehmen werden angelockt und weltweit brechen beständig die Spielerzahlen. Die Organisationen, die Teams im eSport aufstellen, werden professioneller, engagieren ganze Trainerstäbe und Mediziner und auch die Spieler genießen eine immer bessere Ausbildung.
Ich stehe der Entwicklung positiv gegenüber und finde es sehr gut, dass die Professionalität in dem Bereich wächst. Das Klischee von jungen Menschen, die im Keller leben und nichts anderes mehr machen, außer zu zocken und der Realität zu entfliehen, ist auch nicht mehr haltbar. Selbst das Internationale Olympische Komitee schließt eSports nicht mehr kategorisch aus, sondern bringt eine Zusammenarbeit ins Spiel. Das wird zwar nicht von heute auf morgen geschehen, aber auf mittelfristiger Sicht ist das sehr wohl möglich.
Jetzt müssen nur noch die Funktionäre aus den traditionellen Sportarten, wie dem DFB, das Potenzial darin erkennen. Ob das aber so schnell möglich sein wird, wage ich zu bezweifeln. Zwar sind einige Sportvereine schon in den eSports eingestiegen, stehen dem Ganzen aber trotzdem noch skeptisch gegenüber.
Die Zukunft bleibt also spannend. Wie denkt ihr über das Thema?
Ihr wollt mehr darüber erfahren? Dann besucht meinem Blog www.esportlive.org und freut euch in Zukunft auf noch mehr Gastbeiträge bei Geek-Pool!
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