
Schon zum sechsten Mal muss Tom Cruise die Welt retten – und das in einer der unmöglichsten Missionen überhaupt. Der charmante Geheimagent hat mittlerweile James Bond abgelöst und ist der Garant für einen wundervollen Actionthriller-Abend. Dieses Mal haben wir es sogar mit einer direkten Fortsetzung zu tun, weil der neuste Film mit Ethan Hunt direkt an seinen Vorgänger anknüpft. Doch ob das alles wirklich funktioniert und ob eine Filmlänge von knapp zweieinhalb Stunden nicht vielleicht viel zu lang ist, das klären wir in der folgenden Kritik.

Story:
Es ist mittlerweile zwei Jahre her, dass Ethan Hunt und sein Team, den Anti-IMF Anführer Solomon Lane, hinter Schloss und Riegel gebracht haben. Doch als Hunt bei einer Übergabe drei Atombomben verliert, gerät die ganze Welt erneut in Gefahr. Denn die Atombomben haben eine spezielle Sprengkraft, die einen nuklearen Fallout auslösen können. Das würde bedeuten, dass auf einen Schlag Milliarden Menschen den Tod finden würden. Doch Hunt wäre nicht Hunt, wenn er nicht versuchen würde, mit seiner Mannschaft die Bomben wieder zu beschaffen. Das Problem ist nur, dass die Männer, die sie haben, nur ein Tauschmittel akzeptieren. Und das ist Solomon Lane.

Kritik:
Die Story ist wirklich wunderbar umgesetzt. Der Zusammenschluss mit dem Vorgänger funktioniert auf mehreren Ebenen und ist ein wunderbares Stilmittel, um für Hunt endlich einen ebenbürtigen Gegner zu integrieren. Es ist zwar nicht zwingend notwendig, den Vorgänger zu kennen, weil Solomons Identität im Laufe des Films erklärt wird, aber dennoch macht es mehr Sinn, um die Verbindung zwischen ihm und Hunt zu verstehen. In ihrer Gesamtheit ist die Story aber dennoch eine weitere Agenten-Story unter vielen. Atombomben, Bösewichte und nette Ladys. Aber dennoch gut verbunden und umgesetzt.
Die Atmosphäre ist immer rasant. Zwar gibt es ruhige Momente, um die Story voran zu treiben, die aber nie in ein Gewicht der Langeweile fallen. Denn der Film verlässt sich auf die Formel der Vorgänger und bringt in regelmäßigen Abständen wirklich gute, bombastische und schnelle Actionszenen. Außerdem ist das alles recht düster und bedrohlich inszeniert, so dass man immer überrascht wird, wenn mal eine Wendung in der Handlung passiert. Vorhersehbarkeit kann man dem Film vielleicht etwas vorwerfen, aber es reicht dennoch, um nicht zu sehr in Gewicht zu fallen. Hier hält sich die Balance zwischen Spannung und Vorhersehbarkeit sehr gut.
Die schauspielerische Leistung ist natürlich schön anzusehen. Tom Cruise als Ethan Hunt ist längst unverzichtbar geworden, genauso wie Simon Pegg und Ving Rhames. Sie bilden das IMF-Trio, das einfach jede unmögliche Mission möglich macht. Ihre Rollen spielen sie, wie man es aus den anderen Filmen gewohnt ist. Mit viel Witz und der nötigen Ernsthaftigkeit schaffen sie es jederzeit, das Publikum von sich zu überzeugen. Hilfe bekommen sie aber dieses Mal auch wieder. Da wäre zum einen Henry Cavill, der zeigt, dass er auch ein Superman ohne Anzug sein kann. Außerdem gesellt sich Rebecca Ferguson alias Ilsa Faust zu der neuen Mission hinzu und spielt ihre Rolle aus dem Vorgänger erneut. Und Sean Harris spielt den Bösewicht Solomon Lane, der schon einmal dafür sorgte, dass Ethan alle Hände voll zu tun hatte. Alles in allem bleibt aber alles beim alten, zumindest was das Schauspiel angeht.
Denn mit den Effekten wurde mal wieder bewiesen, was Action wirklich bedeutet. Bessere Stunts, größere Explosionen und rasantere Verfolgungsjagden wird man in diesem Filmjahr 2018 wohl nicht mehr zu sehen bekommen. Hier wurde wirklich mit viel Geld und Hingabe an das Produkt das beste von der Leine gelassen, was man seit langem auf der Leinwand gesehen hat. Es knallt und kracht an allen Ecken und Kanten, und das in einer Lautstärke, die wirklich passender nicht sein kann. Da Tom Cruise seine Stunts selber macht, sind auch nur wenige Momente am Computer entstanden. Das gibt dem Film ein wertiges Gefühl, genauso wie eine gewisse authentische Note. Jeder Effekt ist wie ein kleines Geschenk an das Actionkino, welches zeigen möchte, wie man es richtig verpackt und in Szene setzt. Hier wurde wirklich gezeigt, wie man hingebungsvolles Actionkino effekttechnisch auf das nächste Level hebt.
Das Ende ist zwar kein Meilenstein, aber wunderbar inszeniert. Hier bekommt man beim Showdown wirklich Gänsehaut vor Anspannung, weil man nicht, weiß wie das ganze ausgeht. Zwar ist jedem klar, dass es gut ausgeht, aber nicht wie. Und damit spielt der Film wunderbar, und das bis ganz zum Schluss. Und damit wird ein wirklich guter Schlusspunkt gesetzt, der bis zur siebten Mission dem Zuschauer einen runden Abschluss bietet.

Fazit:
Um es kurz zu machen: Mission: Impossible – Fallout ist das Actionthriller-Highlight des Jahres. Während wir noch auf James Bond warten, übernimmt Ethan Hunt ohne Rücksicht auf Verluste das Zepter des Action-Spions. Damit haben wir neben dem Erstling und dem genialen vierten Teil den wohl besten Film der M: I-Reihe. Action, Story, Schauspieler und Atmosphäre stimmen sich wunderbar aufeinander ein, so dass eine der explosivsten Mischungen des Actionkinos herausgekommen ist. Wer braucht James Bond, wenn Ethan Hunt auf dem Vormarsch ist? Das wird man sich nach diesem Film wirklich fragen müssen. Denn um auf das Level von diesem Film zu kommen, ist nicht nur schwer, sondern auch verdammt hart. Besonders wenn es um die Ausführung der Stunts geht. Und man kann deswegen Tom Cruise wegen seiner privaten Lebensgewohnheiten nachsagen, was man will, aber nicht, dass er einer der besten Schauspieler Hollywoods ist. Bis zur nächsten Mission dauert es hoffentlich nicht mehr so lange. Und bis dahin bleibt dieser Film in seinem Genre für dieses Jahr unerreicht.
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