Kritik: The Meg

Wenn der Mörderhai poppcorntauglich gemacht wird

© Warner Bros.

Hoffnung ist meistens nur eine Nebenerscheinung der Enttäuschung. Leider trifft das in jedem belange auf den heutigen Film zu, wo wirklich etwas Schönes hätte entstehen können. Doch leider ist die Hoffnung, zu einer der schwersten Enttäuschungen des Kinojahres 2018 geworden. Doch was hat der Film nun wirklich falsch gemacht, und warum gibt es einfach keinen ernsten Haifilm mehr in den Untiefen des Meeres. Das klären wir nun auf den folgenden Zeilen.

© 2018 Warner Bros.

Story:

Jonas Taylor konnte elf Menschen aus einer misslichen Lage befreien. Doch leider musste er auch zwei seiner Freunde opfern, weil etwas in der Tiefe es ihm unmögliche machte. Und dieses Etwas ist riesengroß. Als ein Jahr später ein U-Boot mit Taylors Ex-Frau an Bord, in einem riesigen Unterseegraben strandet, wird Jonas wieder gerufen um sie und ihre Crew zu retten. Doch das Große Etwas lauert auch in diesem Graben, und ist bereit auszubrechen.

© 2018 Warner Bros.

Kritik:

Die Story ist oberflächlich in jeder Hinsicht, und bietet keine Spannung und Entwicklung. Alles läuft wie am Fließband, und bietet weder Überraschungen noch irgendeine Form von Dynamik. Kurz um ist der Film einfach viel zu lang und zäh geraten, was sich in vielen Füllszenen bedauerlicherweise wiederspiegelt. Hier ist einfach nichts was den Zuschauer auch nur ansatzweise überrascht oder irgendwie an den Kinositz fesselt.

Die Atmosphäre krankt ebenfalls an der Lauflänge des Films, und ist spannungsarm und lahm umgesetzt. Spannung kommt leider in wenigen Momenten auf, was die schönen Bilder die vereinzelt auftauchen, leider auch nicht auffangen können. Der Film ist weder unheimlich, noch lustig. Er hat zu wenig von beidem, wodurch leider kein Gleichgewicht entsteht. Dadurch weiß der Film leider an vielen Stellen nicht was er sein möchte. Will er Actionkino sein, oder doch mehr Horror. Will er lustig sein, oder eher ernsthaft. Leider schafft der Film keine Balance, was ihm zu einem Flickenteppich macht der etwas zu bunt geraten ist. Und das mit einem ziemlich langweiligem und zu langem Gewand. Hier wäre nicht nur mehr rauszuholen gewesen, man hätte es sogar erwarten können.

Die Schauspieler sind Vertreter der Marke „Blockbuster-Schauspiel ohne Entwicklung und Verstand“. Jason Statham ist zwar der Vorzeigeheld, doch das war es auch schon. Neben ihm wirken die anderen Schauspieler farblos und unausgereift. Keiner der Charaktere schafft es auch nur im Ansatz, das man mit ihm mitfühlt oder irgendwie eine Sympathie für ihn entwickelt. Es ist egal wer gefressen wird, oder wer überlebt, weil es einfach den Kinozuschauer nicht interessiert oder er es schon weiß. Einfach nur verschenktes Potential, das in keiner Weise ausgeschöpft wurde.

Effekttechnisch sieht der Film eigentlich ganz nett aus, aber die Offenbarung ist er dennoch nicht. Zwar sind die Haiszenen schön anzusehen, weil sie nicht so trashig daherkommen, aber dennoch ist das alles eher auf Standard-Niveau. Filme wie die Mega Shark-Serie von The Asylum haben durch ihren trashigen Charme ihre ganz eigene Klasse, die The Meg leider nicht hat. Denn blutig ist der Film nicht geworden, was auch eines der Probleme ist. So eine Art von Film muss blutige Szenen haben, oder zumindest auch unheimliche Stimmung durch seine Morde aufkommen lassen. Manchmal wirkt es fast so als hätte man die Effekte so entschärft, damit man eine Freigabe ab 12 Jahren bekommt. Und das passt zu so einem Film halt einfach nicht, weil damit wirklich das falsche Genre angesprochen wird. Dabei hat es bei dem Film „The Shallows“ doch auch funktioniert. Doch hier wirkt es so als würde man den Film „Rampage“ mit Dwayne Johnson schauen, nur mit Jason Statham und im Wasser. Nur das zu einem Haifilm die Effekte nicht passen wollen. Und damit haben wir zwar bessere Effekte als The Asylum, aber leider auch Stangenware der seichten Unterhaltung.

Das Ende ist so Happy End- technisch das es irgendwie zwar zu dem Film passt, aber zu einfach wirkt. Alles ist zu glatt und zu geleckt, ohne Ecken und Kanten. Und auch der Kampf gegen den Riesen-Hai und sein Abgang, sind nicht gerade der Überflieger. Aber man muss zugeben das es dennoch etwas unerwartet kam, wie der Riesen-Hai sein Ende findet. Leider hilft das dem Film aber auch nicht mehr.

© 2018 Warner Bros.

Fazit:

The Meg ist einer der größten Enttäuschungen des Kinojahres 2018. Entwicklungsarme Story trifft auf lahme Atmosphäre, und Stangenschauspiel trifft auf mittelmäßige FSK 12-Effekte. Hier passt leider gar nichts zusammen, außer dass man versucht hat den Mörderhai popcorntauglich zu machen. Das ist der Grund warum er als Sommer-Blockbuster mit geringem Anspruch auch bedingt funktioniert, aber eben halt nur bedingt. Denn selbst Fans solcher Filme könnten sich an der zu langen Lauflänge die Zähne ausbeißen. Da bleibt nur zu hoffen das kein zweiter Teil in Planung ist, den dieser Erstling reicht als Sargnagel für das Genre: „Haie auf der Kinoleinwand“ vollkommen aus.

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