Kurz notiert: Hunter Killer, Peppermint, Unknown User: Dark Web

Ein Bungee-Sprung der filmischen Gefühle

©LIONS GATE ENTERTAINMENT CORP.
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Hunter Killer

(„Hunter Killer“, USA 2018/Regie: Donovan March)

Grausam ist wohl ein hartes Wort, aber leider zutreffend für diesen Action-Versuch. Gerard Butler ist Kommandant eines Hunter Killer U-Bootes, dass einen Anschlag in fremden Gewässern untersuchen soll. Natürlich steckt dahinter ein Putschversuch an dem russischen Präsidenten, den nur Mister Butler aufhalten kann. Tja, das wäre storytechnisch gesehen schon alles was Hunter Killer zu bieten hat.

An diesem Film stimmt gar nichts. Die Story ist magerer, zusammengeleimter Überfluss, die schauspielerische Leistung ist unter dem Standard, und die atmosphärische Grundlage ist langweilig sowie uninteressant. Einzig die Effekte wissen wie man etwas Überzeugung in die Sache bringt, auch wenn sie sehr wenig oder zu CGI-belastet daherkomme. Für einen Kinoabend mit Freunden ist dieser Streifen bedingt zu empfehlen, zumindest wenn man die Ansprüche unter das Minimum schraubt. Aber ansonsten ist hier wohl leider einer der schlechtesten Frechheiten zustande gekommen, die 2018 in die Lichtspielhäuser gebracht wurde. Und wenn selbst ein Film wie „Mile 22“ mehr zu bieten hat, dann soll das schon etwas heißen?

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Peppermint: Angel of Vengeance

(„Peppermint“, USA 2018/Regie: Pierre Morel)

Wer schon immer einen weiblichen Anteil in „96 Hours“ wollte, der sich zudem noch mit „Gesetz der Rache“ paart, der ist hier goldrichtig. Jennifer Garner spielt eine Hausfrau und Mutter, die ihren Mann sowie ihre kleine Tochter verliert. Ein Drogenboss hat hierbei seine Finger im Spiel, und schafft es die Verantwortlichen aus der juristischen Schusslinie zu holen. Daraufhin verschwindet Jennifer Garner spurlos, für 5 Jahre von der Bildfläche, nur um von Rachegelüsten geleitet wieder aufzutauchen, um die offene Rechnung mit den Mördern ihrer Familie zu begleichen. Und dabei geht sie ziemlich brutal, skrupellos und blutig zu Werke.

Was hier auf den Zuschauer wartet, ist ein kleiner netter Rachestreifen, der alles im grünen Bereich hält. Atmosphärisch gut umgesetzt, schauspielerisch überzeugend, und effektechnisch hart, bietet er genau das was man sich für einen Kinoabend wünscht. Er erfindet das Rad zwar nicht neu, aber hält es zu jedem Zeitpunkt in der Spur. Ohne Überraschungen, aber immerhin aussagekräftig genug, präsentiert sich hier ein Streifen, der Fans von Thrillern, auf jeden Fall zufriedenstellen dürfte.

©UNIVERSAL STUDIOS

Unknown User 2: Dark Web

(„Unfiended: Dark Web“, USA 2018/Regie: Stephen Susco)

Einen zweiten Teil des unbekannten Nutzers hat wohl niemand wirklich gebraucht, aber dennoch ist er zum Leben erwacht. Diesmal folgen wir im Found-Footage-Stil einer Gruppe von Jugendlichen, die über Webcams einen gemütlichen Spiele-Abend machen wollen. Doch auf dem neuen Laptop einer der Jugendlichen befindet sich ein Snuffmäßiges Geheimnis, dass für alle Beteiligten zu einer mörderischen Falle wird. 

Unbekannte Darsteller sorgen in einer bedrohlichen Atmosphäre dafür, dass so etwas wie Spannung entsteht, auch wenn diese meist zu kurz geraten ist. Eigentlich dümpelt der Film vor sich hin, ohne etwas aufzufahren was dem Zuschauer nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Dabei wirkt er zwar eigenständig, und hat nichts mit seinen Erstling gemeinsam, bietet aber trotzdem dem geneigten Horrorfan keinerlei sehenswertes. Auch wenn er effekttechnisch überzeugender, sowie härter ist als der erste Film, bleibt hier unterm Strich ein Direct-to-DVD-Streifen, der keinen Kinobesuch wert ist. Einen Blick kann man für eine Leihgebühr dennoch riskieren, aber auch nur einen.  

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