Kritik: Spider-Man: A New Universe

Betretet ein neues Spidey Universum

copyright by Sony Pictures

2018 ist interessantes Jahr für Spider-Man Fans. Nicht nur das Peter Parker/ Spider-Man im MCU offiziell Mitglied der Avengers wurde und dann ein trauriges Schicksal erlitt, auch spendierte Sony Spider-Mans Wiedersacher „Venom“ einen Solo Film, der zwar von der Kritik auseinander genommen wird, aber dennoch einigen Fans gefällt und jede Menge Geld einspielte.

Aber Sony ging dieses Jahr noch weiter und spendierte den Fans den ersten Miles Morales Spider-Man Film, der zugleich das Animationsgenre revolutioniert. Denn im Gegensatz zu Disneys Nummer Sicher findet Sony anscheinend Gefallen an Experimenten und legt noch eine Schippe drauf, in dem man hier nicht nur einen, sondern mehrere unterschiedliche Spider-Man aus verschiedenen Universen zu sehen bekommt, die gegen uns allen sehr bekannte Gegner wie Kingpin, Scorpion, den grünen Kobold und weitere antreten müssen. Die Verantwortlichen hinter dem Ganze sind keine geringeren als Phil Lord und Christopher Miller, die schon mit „The Lego Movie“ einen Hit landeten. Auch wenn sie hierbei nur als Produzenten und Autoren fungieren, ist ihre Handschrift deutlich zu spüren. Denn mit „Spider-Man: A New Universe“ (OT: Into The Spider-Verse) schaffen sie es nicht nur den ersten funktionierenden Spider-Man Ensemblefilm auf die Leinwand zu zaubern, nein er erwecken den Comic im wahrsten Sinne des Wortes zum leben.

So fühlt sich „Spider-Man: A New Universe“ so an wie ein Comic. Es hat nicht nur äußerlich sondern auch inhaltlich alle Züge eines Comics, die Sprechblasen, die Optik, die in einer bisher noch nie dagewesenen Art und Weise erstrahlt, dass sie durchaus den Weg für weitere Animations-Comicverfilmungen ebnen dürfte. Doch nicht nur das macht den Film einzigartig. Er schafft es auch den Leuten einen der Masse eher unbekannten, neuen Spider-Man zu präsentieren und gleichzeitig Fans des Spidey Ulitmate-Verse glücklich zu machen. Auch die Story fühlt sich nicht an wie ein Flickenteppich, sondern macht in ihrem Kosmos Sinn, die Motivation der Pro und Antagonisten ist nicht schwarz und weiß, sondern nachvollziehbar und das eigentlich wichtige, was diesen Film ausmacht, ist das Gefühl einer Familie, jene die ihre verloren haben, andere die ihre beschützen müssen und wieder andere, die zu einer zusammenwachsen. Damit wird Essenz Spider-Man auch hier weitergetragen und trotz der vielen Charaktere fühlt sich der Film nie zu lang oder zu überladen an.

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Etwas was man defintiv den Autorenschreibern anrechnen muss, die es hier geschafft haben Originstory mit Ensemble miteinander zu vereinen und damit auch anderen Spider-Man Helden wie Gwen Stacy alias Spider-Woman, Peter B. Parker alias Spider-Man, Spider-Ham, Penny Parker und Spider-Man Noir die Chance geben zu glänzen. Man gibt ihnen zwar Raum, aber auch nicht zuviel, sodass sie sich perfekt mit der eigentlichen Geschichte um Miles Morales ergänzen. Spider-Man Into the Spider-Verse hat alles, was ein Fan sich wünschen kann. Epische Momente, wie beispielsweise als Miles Morales endlich zu sich findet und das Schicksal als Spider-Man annimmt, aber auch lustige, wenn die einzelnen Charaktere mit einem Augenzwinkern eingeführt werden, denn wenn Lord und Miller eines können, dann ist es den Humor so in die Story einzuflechten, dass dieser niemals überhand nimmt und unterstreichen das Ganze noch mit passender Musik, die perfekt auf die Situation und die Charaktere abgestimmt sind.

Es ist ein völlig neuer Ansatz den Lord und Miller bei dieser Spider-Man Adaption gehen, aber auch ein notwendiger, gerade weil die Comics so viel mehr bieten, als immer nur Peter Parker und seine Geschichte. Gerade die Richtung der Paralleluniversen eröffnet neue Möglichkeiten für das Spider-Verse und so könnte man in Zukunft auch durchaus Filme zu Spider-Woman und den anderen erwarten. Gerade auch das verschmelzen von verschiedenen Animationsstilen, so ist deutlich erkennbar das Penny Parker einem Manga und Spider-Ham einen Cartoon entsprungen ist, der sich teilweise sogar über die abfällige Bewertung der Antagonisten zu Cartoons aufregt. Auf alle Fälle ist „Spider-Man: A New Universe“ das was „Avatar“ im 3D Bereich war für den Animationsfilm, ein innovativer Ansatz, den wir zu gerne auch in anderen Animationsfilmen bewundern wollen würden. Und das erste Mal, dass das Mitwirken mehrere Regisseure an einem Film, in dem Fall gleich drei auch durchaus von Erfolg gekrönt sein kann.

Über Marcel 584 Artikel
Film ist eine Sprache die jeder versteht. Egal ob in serieller Form oder als Animation, Film dient den Menschen als Unterhaltung und begeistert durch seine Vielfältigkeit. Sei es auf den Ebenen der Erzählung, Effekten oder Charakteren. Film ist aber nicht nur eine Sprache, sondern eine Kunstform, ganz gleich in welcher Art und Weise. Das was ich an Film und allgemein an Medien liebe, ist die Vielfältigkeit, die verschiedenen Ebenen insbesondere die Meta Ebenen und in neue Welten einzutauchen. Aber auch Kritik und Lösungsvorschläge filmisch an unserem heutigen System auszuüben und zu zeigen, wie die Welt in der Zukunft aussehen könnte. "Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein".

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