Kritik: The Night Comes for Us

Blutiges Schlachtfest unter den Triaden

© Netflix

Vorwort:

Iko Uwais ist seid den beiden „The Raid“-Beiträgen der Kampfkunstliebling der neuen Filmgeneration. Seit 2014 warten Fans und Actionliebhaber deswegen sehnsüchtig auf einen dritten Teil der Reihe, und auch ein amerikanisches Remake sollte in Planung sein. Doch bis heute ist es nur eine Ankündigung geblieben, was die Wartezeit für Liebhaber zu einer Zerreisprobe macht. Doch was kann man machen um die Zeit etwas entspannter zu gestalten?

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So hatte sich Netflix 2018 zur Aufgabe gemacht, Iko Uwais wieder in einem Streifen der selben Gattung mitspielen zu lassen, auch wenn es diesmal nur für eine größere Nebenrolle gereicht hat. Auch eine Serie mit dem kampferprobten Akrobaten soll dafür in Planung sein, welche Netflix aber weiterhin noch im geheimen hält. Denn jetzt kommt erst mal mit „The Night comes for Us“ ein Film, der abermals zeigt was „The Raid“ seiner Zeit so groß gemacht hat. Kompromisslose brutale Mann-Gegen-Mann-Kämpfe der brachialen, blutigen Art.

Schauspieler Joe Taslim spielt Ito, einen der sechs Meere der Triaden, die den Schiffsverkehr von Drogenlieferungen der großen Meerstraßen beaufsichtigen. Eines Tages gelingt es dem harten Brocken aber nicht ein kleines Mädchen zu erschießen, woraufhin er sich gegen seine Arbeitgeber stellt. Bei den Triaden kommt diese Art und Weise gar nicht gut an, weshalb Ito in die Zielscheibe seiner eigenen Leute gerät. Doch keiner legt sich ungestraft mit einem Mitglied der sechs Meere an, was zu einem brutalen Kampf auf Leben und Tot führt.

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Kritik:

Wozu brauch man eine Handlung wenn man brutale Effekte, und eine bedrückende Grundstimmung sein Eigen nennen kann. Richtig, eigentlich nur als Grundgerüst um die ganzen blutigen Action und Kampfszenen zu rechtfertigen, die einfach hervorragend umgesetzt auf Zelluloid gebannt wurden. Hier feuert der Film aus allen Rohren die ihm zur Verfügung stehen, wobei er eine neue Komponente in das Gesamtbild mit einbringt. Die Auseinandersetzungen sind nicht nur blutig, sondern wirken zuweilen auch mit einer intensiven Härte auf den Zuschauer, so das ein häufiges Knirschen mit den Zähnen bei sämtlichen Knochenbrüchen vorprogrammiert ist. Zu einem großen Teil sind selbst Splattereffekte in diesem Werk vorhanden was ihn zu einer kleinen Perle macht, weil es selten vorgekommen ist das ein Film Härte mit hohem Blutgehalt in Kampfkunst verpackt hat.  Eingeschlagene Köpfe, abgetrennte Gliedmaßen, und sogar komplett zerlegte Körper sind hier kein Fremdwort, was die knapp zwei Stunden Spielzeit des Streifens nie langweilig erscheinen lässt.

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Damit kommen wir zu der dynamischen Seite des Werkes, dass dem Zuschauer einem guten Adrenalincocktail beschert. Jederzeit ist die Atmosphäre rau und dunkel gehalten, und versprüht dabei eine Bedrohlichkeit, die besonders in den Kampfsequenzen zur Geltung kommt. Zu jeder Zeit knallt es auf der einen, und regnet es Leichteile auf der anderen Seite, ohne dabei eine Pause einzulegen. Da sowieso wenig Handlungsspielraum besteht hangelt sich der Streifen von einer Actionsequenz zur nächsten, was aber auch so gewollt ist. Denn nichts anderes möchte dieser Beitrag ausstrahlen, außer das man hier das bekommt, wo man bei anderen Vertretern vergeblich wartet. Schauspielerisch betreten wir kein großes Terrain. Iko Uwais spielt eine größere Nebenrolle als Bösewicht wieder Willen, während Joe Taslim der Mann ist der im Vordergrund steht. Dabei kann er den Film zwar nicht alleine auf seinen Schultern tragen, aber seine Rolle strahlt zu jederzeit eine Entschlossenheit aus, die man ihm ohne mit der Wimper zu zucken abnimmt. Ansonsten leben die übrigen Darsteller von ihrem Ableben, oder ihrem Ausstrahlungsgehalt in den Zweikämpfen, was zwar keine große Schauspielkunst, aber eine gute Figur für das Gesamtbild darstellt.  

Im finalen Kampf bekommt der Film dann noch mal einen Härtegrad obendrauf, weil man merkt wie sich die aufgestaute Spannung schlagartig entlädt. Und jeder Zuschauer der auf besondere Heldentode wartet, bekommt hier auch eine der besten Abrundungen des Jahres geboten, die rundum stimmig und auch ein wenig emotional wirkt.

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Das letzte Wort:

„The Night comes for Us“ ist eine kleine Perle, sowie der beste Film den Netflix in seinem Programm anzubieten hat, und obendrein noch einer der härtesten, brutalsten und kältesten Beiträge des vergangenen Jahres, an dem sich nur wenige Filme vom gleichen Kaliber messen können. Wer sich zwei Stunden immer brutaler werdenden Kampf- und Actionszenen hingeben möchte, sowie Spaß an einer dynamischen rauen Stimmung hat, wird sich hier sofort Heimisch fühlen. Eine leicht verständliche Handlung, und ein sympathischer Hauptdarsteller, sowie einen bösen Iko Uwais  würzen dieses Werk noch, wie das bekannte Salz in der Suppe. So lässt sich die Wartezeit auf „The Raid 3“ gut verkürzen, auch wenn es nur exklusiv auf Netflix ist. Denn so wie viele andere Produktionen ist ein Heimkinoveröffentlichung bis jetzt nicht in Planung, was nicht nur schade, sondern auch ärgerlich ist. Denn wenn ein Streifen die Aufmerksamkeit verdient hat, dann dieser. Hoffen wir das sich ein Verleiher dazu entschließt diesen Film in seiner Uncut-Fassung zu veröffentlichen, damit die Nacht auch endlich in unsere Abspielgeräte kommt.

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