Kurz notiert: Wahrheit oder Pflicht, Polaroid, The Possession of Hannah Grace

Stangenware zum Auftakt des Horrorjahres

© Sony Pictures
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Wahrheit oder Pflicht

(USA 2018/Regie: Jeff Wadlow)

Es gibt immer eine Wahrheit, und eine Pflicht. Die Wahrheit ist das dieser Beitrag des Horrorgenres eine Stangenware ist, die keine neunen Elemente oder Überraschungen zu bieten hat. Deswegen ist es keine Pflicht diesen Film zu sehen, weil man ihn in anderen Formen schon einmal besser gesehen hat. Die Schauspieler sind nicht der Rede wert, und die atmosphärische Note bleibt unheimlich, aber nicht überraschend oder beständig. Die Effekte sind das schönste an dem Film, und erinnern stark von ihrem Konzept den „Final Destination“-Vorbildern. Alles in allem haben wir einen austauschbare Geisterplatte, die nur für Fans interessant ist, die jeden Beitrag des Genres schauen.

 

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Polaroid 

(USA 2017/Regie: Lars Klevberg)

„Polaroid“ ist ebenfalls ein Film, der nach sehr einfachen Prinzipien verläuft. Doch hat er durch sein Gimmick, der Polaroidkamera, eine Komponente die irgendwie etwas her macht. Atmosphäre ist dunkel, aber auf eine lächerliche Art auch zum Fremdcharme einladend. Denn die Dialoge sind plump, unlogisch und öfter unfreiwillig lustig. Dadurch hat der Zuschauer keine gute Basis, sich dem Streifen ernsthaft zu nähren, obwohl er auch viele Aspekte besitzt, die wirklich auf einem guten durchschnittlichen Niveau sind. Unter anderem haben wir da das Monster, dass maskentechnisch gut umgesetzt ist. Dennoch sind es die schnell geschnittenen Todesarten wieder ein Punkt, der den Film belanglos erscheinen lässt. Wenigstens ist das Ende konsequent, so das nicht zwingend ein zweiter Teil erforderlich ist. In seiner Gesamtheit haben wir hier einen durchschnittlichen Geisterhorrorbeitrag, der an den ebenfalls simplen „Lights Out“ erinnert. Aber er ist kein Pflichtprogramm für Horrorfans, aber dennoch einen Blick wert, wenn man die Erwartungen ganz unten belässt. Die Verschiebung des Werkes durch den Weinstein-Skandal kam wohl eher wegen der Storykomponente, die in diesem Zusammenhang wohl eher problematisch für die Studios war. Aber auch weil man bestimmt wusste, dass man hier keinen wirklichen Hitkandidaten in den Ring schickt.

 

© Sony Pictures

The Possession of Hannah Grace

(USA 2018/Regie: Diederik Van Rooijen)

Was haben die Filme „The Autopsy of Jane Doe“, „Die Leiche der Anna Fritz“ und „The Song of Solomon“ miteinander gemeinsam? Alle kamen direkt auf DVD und BluRay heraus, und jeder von ihnen ist besser als dieser Beitrag. Denn mit diesem Film haben wir einfach nur einen austauschbaren Geiterhorrorfilm aus dem Exorzistengenre, der weder das Rad neu erfindet, noch irgendeinen neuen Aspekt bietet um den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Die Atmosphäre in der Leichenhalle ist das einzige positive, was diesem Film in irgendeiner Form ausmacht. Denn durch seine gestrafte Länge wirkt er sehr dynamisch, und ist leicht zugänglich für Jedermann. Aber dennoch zünden die Jump Scares nicht wirklich, und die Effekte locken auch keinen Exorzisten hinterm Ofen hervor. Das größte Problem aber was der Streifen hat, ist seine Belanglosigkeit. Denn wenn man die oben genannten Filme gesehen hat, weiß man genau das man hier nur an den kleinen Erfolg von „The Autopsy of Jane Doe“ anknüpfen wollte, aber ohne seine Klasse. Lediglich wenn man diese Vorbilder nicht gesehen hat, bekommt man einen durchschnittlich guten Geisterhorrorbeitrag, mit einigen Schockmomenten. Aber man bekommt keinen Film, an dem man sich erinnern wird. 

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