

Chemical Peel
(USA 2014/Regie: Hank Braxtan)
Heute beschäftigen wir uns mit mehreren unbekannten Streifen aus dem Horrorsektor, die entweder stark geschnitten oder gar nicht das Licht der deutschen Veröffentlichungen erblickt haben. Der erste auf unserer Liste ist der Horrorstreifen „Chemical Peel“, der eine bessere Variante des Films „Cabin Fever“ darstellt. Düsterer, und explizit brutaler, zieht dieser Film mit bedrückenden Grausamkeiten, den Zuschauer in seinen beklemmenden bann, und entlässt ihn mit einem bitterbösen Ende, dass Eli Roth in seinem Hüttenwerk leider nur auf die humorvolle Schiene umgesetzt hat. Dabei geht dieser Streifen ernster an das Thema Umweltschutz und giftige Chemikalien heran, was dem Gesamtbild eine realistischere Note verleit. Natürlich steht im Vordergrund der hohe Gewaltgrad, der sicherlich auch dafür sorgte, dass der Film bis heute keine deutsche Veröffentlichung erhalten hat. Hier werden Körper zum schmelzen gebracht, was oft eine blutige ekelhafte Bildsprache offenbart, die dem Zuschauer den Würgreflex in den Hals treibt. Die düsteren Bilder, und die bedrohliche Grundstimmung geben ihr übriges dazu. Wer also immer einen besser Version zu „Cabin Fever“ sehen wollte, ist mit dem Import dieses Films genau richtig.

Beautiful People
(Italien 2014/Regie: Brini Amerigo)
Eine gesunde Mischung aus zwei Genres, haben wir mit dem nächsten Werk „Beautiful People“ zu verzeichnen. Home Invasion trifft auf Zombie Horror, und das in einer sehr blutigen Variante. Mit einer straffen Länge kommt zu keiner Zeit Langeweile auf, und der Übergang der beiden Genres ist hervorragend gelungen. Dabei geht der Film drastisch zur Sache, was spätestens in der zweiten Hälfte des Streifens, wo die Zombies kommen, seinen Höhepunkt findet. In der ersten Hälfte haben wir einen kalten bedrohlich wirkenden Thriller, der durch seine unsympathischen Charaktere schnell eine beklemmende Grundstimmung zutage fördert. Die wird dann gekippt als die Zombies aus dem Keller entfliehen können, was dann einen Splattereffekt nach dem nächsten zufolge hat. Dieser Film ist ein kleines Highlight, das leider nur in einer stark zensierten 18er Fassung nach Deutschland gekommen ist. Ein teurer Import oder das warten auf eine österreichische Uncutversion lohnt sich aber allemal, da hier ein wirklich guter Nischenfilm wartet, der das Horrorgenre weit aus dem Mainstream herauszieht. Manchmal sollte man sich halt überlegen in welches haus man einbricht, denn man weiß nie was im Inneren lauert.

The Scarehouse – Revenge is a Bitch
(Kanada 2014/Regie: Gavin Michael Booth)
Aus Kanada kommt der Rachefilm „The Scarehouse“, der einmal mehr zeigt was passiert, wenn man in einer Studentenverbindung misshandelt wird. Zwei zusammengeraufte Mädels planen deswegen eine Party für ihre Peinigerin, die sie nicht so schnell vergessen. Drastische Gewalt und eine bedrückende Geisterbahnatmosphäre sorgen über die ganze länge des Films, für eine ungemütliche Stimmung beim Zuschauer. Diese wird nur noch ekelhafter, wenn man sich vorstellt was für Qualen es sein müssen, denen die Opfer ausgesetzt sind. Ein Mord beispielsweise wird mit einer Korsage verübt, die sich so lange zusammenzieht bis dem weiblichen Schlachtvieh die Blase platzt, was zufolge hat das sie gelblich ausläuft. Diese Szene ist nur eine von vielen die der deutschen Schere für ein FSK 18 Logo zum Opfer gefallen ist, was sehr bedauerlich ist. Denn der Film bietet in seiner ungeschnittenen Fassung zwar nichts neues in Sachen Innovation, aber in Punkto Gewalt genau das was dem Horrorfan gefällt. Deswegen bleibt auch hier ein teurer Kanadaimport unumgänglich, oder eine Wartezeit für ein ungeschnittenes Release in Österreich. Hoffentlich erbarmt sich ein Label doch noch zu einer Uncutfassung, denn sonst geht ein weiterer Geheimtipp verloren.

Fender Bender
(USA 2016/Regie: Mark Pavia)
Wie schon die ersten drei Filme, ist auch „Fender Bender“ ein eher unbekannter Slasher der unter das Radar gefallen ist. In Deutschland lief er nur einmal auf Premiere, was auch mit einer deutschen Tonspur versehen wurde. Doch warum gibt es keine deutsche Veröffentlichung, obwohl alles dafür bereit liegt. Wir haben hier einen spannenden, herbstlichen, düsteren Thriller mit brauchbaren Morden, die schon sehr zeige freudig sind. dabei konzentriert sich der Film aber nur am Rande auf diese als vielmehr auf seine bedrohliche Grundstimmung. Denn die Bilder sind sehr düster, und das Haus in dem unsere Protagonisten sind, wirkt zu keiner Zeit wie ein sicherer Ort. Außerdem ist das Design des Killers sehr gut gelungen, was dem geneigtem Horrorfan sehr gefallen dürfte. Denn die Maske und der Lederlook erinnern sehr an die damaligen Giallokiller, was einen leichten Unterton zufolge hat der auf dieses Genre verweist. Wer also einen spannenden Slasherausflug genießen möchte, muss wohl oder übel zum amerikanischen Import greifen, da bislang noch keine deutsche Veröffentlichung bestätigt wurde. Dabei wäre es genau ein Film wie dieser, der es allemal verdient hätte.
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