
Vorwort:
Fünf Mangas reichen manchmal aus, um einen kleinen Anime-Geheimtipp auf die Gemeinde loszulassen. Die Zeichnerin Yun Kouga lieferte mit „Akuma No Riddle“ einen fünfbändigen Auftragskillermanga, der leider weites gehend im Unbekannten Gewässern verweilte. Dabei war die Schaffensphase ein langer Weg, weil sich die Dame von 2012 bis 2016 Zeit gelassen hat, ihre schwarze Klasse zu einem Abschluss zu bringen. Deswegen dauerte es auch bis ins Jahr 2015 bis der erste Band bei uns in Deutschland seine Premiere feierte, was schon ziemlich verspätet ist wenn man bedenkt wie lange der Manga schon in Japan erschienen ist. Aber Gut Ding will all bekanntlich Weile haben, und so dauerte es auch eine Wartezeit bis die 13 Folgen schwere Anime-Serie den Weg zum Lichte der Welt erblickte.
2014 war es dann soweit, und der Anime feierte im japanischen Fernsehen nach Mitternacht auf dem Sender MBS seine Premiere. Für Deutschland bekam Crunchyroll eine untertitelte Version, damit die deutsche Animelandschaft auch in den Genuss dieser kleinen Perle kommen konnte. Eine deutsche Tonspur wurde ebenfalls angefertigt, die später von dem Label Kaze auf DVD und BluRay veröffentlicht wurde. Aber genug der Hintergründe, widmen wir uns nun dem Kernstück dieser Kritik:

Kritik:
Die junge Haru kommt an einen neue Schule, in einen neue Klasse mit nur 12 anderen Schülerinnen. Sie bilden alle 13 die sogenannte Schwarze Klasse, die ein grausames Geheimnis beinhaltet. Denn alle 12 Mitschülerin von Haru sind professionelle Attentäterin, die es auf das Leben des unschuldigen Mädchens abgesehen haben. Doch eine von ihnen, die blauhaarige Tokaku entwickelt langsam Gefühle für Haru, was ihren Beschützerinstinkt gegen die anderen Auftragskillerin aufbringt. Und so sind es auf einmal nur noch 11 Killerinnen, ein Opfer, und eine Beschützerin. Und die wird Haru auch brauchen, denn wo sie Auftaucht lauert der Tod, was auch Tokakus Leben erheblich in Gefahr bringt. Doch ist das junge Mädchen wirklich so unschuldig, oder hat sie am Ende die größte macht von allen.
Das alles geht es im Verlauf der 12 Folgen herauszufinden, was eine spannende Reise für den Zuschauer zufolge hat. Der atmosphärische Spannungsbogen wird ganz oben angesetzt, so das man gar nicht mehr aufhören möchte, weil man unbedingt wissen will wie das Ende nun aussieht. Mit dieser pseudosüchtigen Drangphase spielt der Anime perfekt, weil er zu jedem Folgen-Ende einen Cliffhanger präsentiert, der die Vorfreude auf das Kommende wunderbar in die Höhe schraubt. Dabei geht das ganze Geschehen sehr tiefgründig, und unberechenbar vonstatten, was auf die individuelle Charaktergestaltung zurückzuführen ist. Denn jede der Attentäterin hat einen persönlichen Grund warum sie Haru töten möchte, denn wenn sie es schaffen bekommen sie einen Wunsch der in Erfüllung geht. Egal was es ist. Das bewegt viele der Killerinnen ihr Innerstes preiszugeben, was immer einen familiären oder selbstreflektierenden Backround besitzt, der dem Zuschauer ans Herz geht. Man bekommt ein Verständnis für die tötende Gegenseite, und Empfindet schon fast so etwas wie Mitleid, was den Fan in einen Art Zwickmühle bringt auf wessen Seite er stehen soll, weil auch immer neue Erkenntnisse über die Hauptprotagonisten ans Tageslicht kommen. Der charakterliche Tiefgang ist es auch, der in jeder Situation eine treibende atmosphärische Stimmung aufbaut, weil die Kämpfe ebenfalls von emotionaler Härte glänzen. Natürlich fliest auch Blut, und die Action ist Non-Stop, aber ist es nicht der eigentliche Kern des ganzen. Es ist ein interessantes Beiwerk, was wie eine Art letzter Ausweg zu erkennen ist, der leider unweigerlich kein gutes Ende nehmen muss.

Nein es sind mehr die generellen Fragen, die jeden von uns Menschen bewegen. Wie weit würdest du für deine Träume gehen? Wie weit für deine Familie, und die Menschen die du liebst? Wann kennt man einen Person wirklich, und wann bildet man sich nur ein sie zu kennen? Und was ist eigentlich Liebe, und was eine tiefe Zuneigung aus Freundschaft?
All das sind Fragen die der Anime primär behandelt, und die dem Zuschauer unterbewusst, aber auch bewusst vermittelt werden. So hat jeder Sichtende automatisch das was er brauch, denn dieses Werk bietet viele Schichten die es zu entdecken gilt. Der eine lässt sich durch eine Agentenactionatmosphäre fesseln, und ist mehr auf die Kämpfe fixiert, während der tiefgründige Zuschauer eher den Fragen auf den Grund geht, die ich eben aufgezählt habe.

Das letzte Wort:
„Akuma No Riddle“ ist ein kleines perfekt umgesetztes Werk, das viele Zuschauer in seinen Bann zieht. Ob knallharte Action, oder tiefgründiger Hintergrund, hier bekommt jeder etwas geboten. Die 12 Folgen decken den kompletten 5 Bändigen Manga ab, und bringen sogar noch einen leichte eigene Note mit hinein, wenn es um das Ende der Serie geht. Dabei ist die dreizehnte Episode eher eine OVA mit Spasscharakter, und ein nettes Gimmick für Fans des Echi-Genres. Dieser Anime sowie der Manga müssen mehr Bekanntheit erlangen, und ich hoffe das ist mir hier und heute gelungen. Denn hier wartet nicht nur ein Geheimtipp, sondern auch ein essentielles Werk, dass einem vielleicht auch Fragen beantwortet, die unweigerlich zu einem selbst führen.

Nachtrag:
Hier findet ihr wie immer den Link zu dem Manga, mit seinen fünf abgeschlossenen Bänden:
https://mangaguide.de/index.php?include=5&manga_id=1878
Und hier ist der Link zu der deutschen Edition, die auf vier Volumes aufgeteilt ist, die man in einem Schuber sammeln kann:
https://www.amazon.de/Akuma-Riddle-BR-Blu-ray/dp/B00TPJ4ZE4/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1548161742&sr=8-6&keywords=akuma+no+riddle
Es sei noch zu erwähnen das die deutsche Syncrofassung wirklich super umgesetzt wurde, auch wenn Fans natürlich die japanische Original bevorzugen. Außerdem sei erwähnt das nach jeder Folge ein anderer Song kommt, der jeweils zu einer anderen der Attentäterinnen passt. Somit hat man sogar 12 verschiedene Schlusssongs plus ein Introsong, der ebenfalls großartig gelungen ist.

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