AnimeReview: Ghost on the Shell – Stand Alone Complex – The Laughing Man (Blu-ray)

Mit der OVA (Original Video Animation) The Laughing Man, die in Japan bereits 2005 erschien, fasste Anime Studio Production I.G. (Ghost in the Shell: Stand Alone Complex, Psycho Pass) die Hauptstory der ersten Staffel Ghost in The Shell: Stand Alone Complex in einem eigenständigen Film zusammen. Nach über 13 Jahren bringt KSM-Anime die OVA nun auch nach Deutschland. Aber lohnt sich die Disk überhaupt oder handelt es sich nur um einen mittelmäßigen Compilation Film, wie viele Anime-Fans sie kennen? Um diese Frage zu beantworten, haben wir uns an die Fersen von Abteilung 9 gehängt und ihr können aus nächster nähe beobachtet.

„I thought what I’d do was, I’d pretend I was one of those deaf-mutes.“

© Masamune, Shirows/ Production I.G.

Wir befinden uns im Jahr 2030 in Japan, genauer gesagt in New Port City. Hier befindet sich die Geheimorganisation Sektion 9, der öffentlichen Sicherheit, die sich auf terroristischen Aktivitäten der Cyberkriminalität spezialisiert hat. Die Sondereinheit, angeführt von Major Motoko Kusanagi, stößt auf den nie abgeschlossenen Fall des „Lachenden Mannes“, der vor Jahren, für eine Reihe von Cybererpressungen mit einem markanten Markenzeichen, stand. Nun ist der Täter scheinbar zurück und nimmt sich nicht nur Firmen vor, sondern hackt sich sogar in die Hirne von Politikern und Polizisten. Kann Sektion 9 die Leben seiner Opfer retten und auch ihre eigene Gruppierung bewahren, als sie selber plötzlich zum Ziel eines Fadenkreuzes werden?

Beantworten wir zu aller erst die vielleicht wichtigste Frage, ist das Kennen des Ghost in the Shell-Universum vorausgesetzt oder sollte man sogar direkt die Serie kennen, die die OVA zusammenfasst? Meiner Meinung nach ist die Antwort ein Nein, müsst ihr nicht, jedoch gibt es ein dickes ABER. So solltet ihr, um den Film in vollem Umfang genießen zu können, schon familiär mit dem Universum sein. Keiner der Figuren wird wirklich vorgestellt, noch die Welt wird wirklich erklärt, was den Einstieg für Anfänger doch etwas schwieriger macht. Etwas was nicht nur Einsteiger verwirren könnte, sind die merkwürdigen Schnitte, die gerade zu Beginn viel eingesetzt, die einzelnen Episoden zusammenschneidet und für einen Zeitsprung stehen. Da der Großteil tatsächlich einfach auf den zusammengeschnittenen Bildern der Originalserie besteht, steckt auch das Pacing einen Treffer ein. Dies ändert sich aber schlagartig, ab der zweiten Hälfte, wo sich die OVA plötzlich wie ein High-Budget-Anime-Film anfühlt wodurch ich die schwächen zu Beginn schnell wieder vergaß. Natürlich wurden für den Film sichtbar ein paar Effekte, wie das CGI ausgebessert, was dem Film noch mal einen spürbaren Boost gibt.

Technik der Zukunft oder doch der Vergangenheit?

© Masamune, Shirows/ Production I.G.

Die OVA, die für OVA-Verhältnisse, mit einer Laufzeit von ca. 160 Minuten sehr lang ist, kommt auf Blu-ray mit deutscher, englischer und japanischer Synchronisation in DTS-HD MA 5.1 daher. Beauftragt für die deutsche Lokalisierung wurde das Hamburger Studio DMT, während die Dialogregie unter der Leitung von Stefan Weller (Ghost in the Shell: ARISE) stand. Im Gegensatz zu ARISE hat man für die OVA jedoch fast alle original Sprecher zusammenbekommen, was gerade nostalgischen Fans sehr positiv auffallen wird. Generell wurde bei der Lokalisierung eine sehr gute Arbeit gemacht, weshalb man The Laughing Man bedenkenlos in deutscher Sprache genießen kann. Der Film ist im Bildschirmformat 16:9 und liegt auf Blu-ray natürlich in 1920x1080p vor. Visuell kann man sich also bei Ghost in the Shell Stand Alone Complex – The Laughing Man kaum beschweren, wobei der Einsatz von CGI teils Gewöhnungsbedürftig ist. So sind Beispielsweise, neben den üblichen Autos, auch die Waffen in computeranimierter Grafik gerendert.

Natürlich dürfen die obligatorischen Exras für KSM-Anime Veröffentlichungen nicht fehlen. So findet ihr Trailer zu weiteren Veröffentlichungen und eine Bildergalerie. Doch Ghost in the Shell Stand Alone Complex bietet zusätzlich noch eine 30-minütige Dokumentation zu dem Film, sowie ein kleines Extra zu den Tachikoma Panzerdrohnen, die die Serie nach jeder Folge mit einer kleinen Szene beendet haben.

Fazit:

Ghost in the Shell Stand Alone Complex – The Laughing Man ist ein netter Film für Neueinsteiger des Universums und ein sehr guter Film für die Kenner des Universums. Ich hatte sehr viel Spaß mit der OVA, besonders weil ich die Serie seit ihrer Ausstrahlung im Free-TV nicht mehr gesehen habe und meine Erinnerung an die Geschichte um den Lachenden Mann schon stark verblasst sind. Die Schnitte zu beginn, zogen mich zwar zeitweise aus dem Fluss der OVA, wurde jedoch durch die starke Geschichte und der guten Lokalisierung schnell wieder in den Bann gezogen.

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