Game Review: Bloodstained: Ritual of the Night

Elf Jahre ist es her, seitdem das letzte richtige Castlevania, mit Castlevania: Order of Ecclesia für Nintendo DS, erschienen ist. Seit der Veröffentlichung 2008 erschienen nur Spin-Offs, wie der Multiplayer-Download Titel Harmony of Despair und die Lord of Shadows-Reihe, die unter dem spanischen Entwickler MercurySteam entstand. Unteranderem aus diesem Grund verließ der leicht egozentrische Mastermind der Serie seit Castlevania: Rondo of Blood und der Erfinder, des Metroidvania Einschlags der Serie, Koji Igarashi Konami im Jahr 2014 und gründete mit ArtPlay seine eigene Firma. Sein erstes Projekt? Den inoffiziellen Castlevania Nachfolger Bloodstained: Ritual of the Night. Doch kann sein durch Kickstarter finanziertes Spiel tatsächlich mit seinen Vorgängern mithalten oder wiederholt sich das Mighty No. 9 Szenario?

Uns gefällt der neue Art Style trotz erster Bedenken.

Metroidvania resurrected

Bloodstained spielt während der industriellen Revolution. Ihr schlüpft in die Rolle von Miriam, eine der zwei letzten überlebenden Scherbenbinder. Scherbenbinder sind Kinder, die von einem Alchemisten Kult entführt wurden und mit denen durch Experimente die Kraft verliehen wurde, mit sogenannten Scherben die Kräfte von Dämonen zu kontrollieren. Nach einem Ritual starben jedoch alle bis auf die beiden Sandkastenfreunde Gebel und Miriam. Während Miriam kurz vor dem Ritual in einen geheimnisvollen Schlaf fiel, überlebte Gebel nur knapp. Nun zehn Jahre später erwacht Miriam aus ihrem Schlaf und erfährt von ihrem Freund, den Alchemisten Schüler Johannes, dass Gebel mittlerweile die Seite gewechselt hat, und versucht, mit Dämonen die Welt an sich zu reißen. Dies möchte Miriam natürlich nicht akzeptieren und macht sich persönlich mit Johannes in das Dämonenschloss von Gebel auf.

Ist Castlevania mit Bloodstained wiederbelebt worden?

Wer seit dem PlayStation One Titel Castlevania: Smyphony of the Night einmal ein Spiel der Reihe gespielt hat, wird sich in Bloodstained: Ritual of the Night sofort heimisch fühlen. Metroidvania typisch erforscht ihr in Bloodstained ein gigantisches Schloss, dass ihr aber nur peu á peu betreten könnt, da euch für die meisten Wege vorerst die richtigen Fähigkeiten fehlen. Dabei ist euer Weg natürlich mit vielen Gegnern, Bossen und Rätseln gespickt. Ähnlich wie in den meisten Castlevanias findet ihr auch hier eine große Auswahl von Waffen, Rüstungen, Accessoires und anderen Gegenständen für das große Alchemie-System des Spiels. Eure wichtigste Waffe sind jedoch die Scherben, die dem Scherbenbinder ihre Kraft verleihen. Die Scherben geben euch ähnliche Kräfte wie Soma Cruz in Castlevania: Dawn of Sorrow und Castlevania: Harmony of Despair. In dem ihr die Dämonenbrut vernichtet, habt ihr die Chance, ihre Kraft zu bekommen. So könnt ihr Fledermäuse beschwören, euch durch Wasser bewegen, Pfeile abfeuern und viele weitere Fähigkeiten zu erlernen. Daneben gibt es auch passive Fähigkeiten, die zum Beispiel eure Kraft bei einer bestimmten Waffe stärkt.

Im Dorf könnt ihr Einkuafen und Side Quests einholen.

Natürlich könnt ihr auch in Ritual of the Night außerhalb eurer Erkundungstouren Gegenstände erwerben. In einem kleinen Dorf vor dem Schloss ist es für euch möglich auf eine Handvoll NPCs zu treffen, die euch Sidequests geben, Gegenstände Verkaufen oder Tipps für euren nächsten Zielort geben. Auch Johannes ist die meiste Zeit hier anzutreffen, der für euch als Crafting-Wunderwaffe agiert und euch mit seiner Alchemie starke Waffen wie auch Nahrungsmittel erschaffen kann, die euch kleine Buffs geben können. Die Sidequest sind zwar relativ Abwechslungsarm und beschränken sich quasi nur auf Töte Dämon X und bringe mit Item Y, sind aber auch wirklich nur optional, können euch aber auch hilfreiche Ausrüstung beschaffen.

Im Schloss versteckt sich ein Stylist. Habt ihr ihn gefunden, kann er euch kostenlos umstylen.

Die getestete Steam-Version von Bloodstained lief zum größtenteils flüssig. Das Spiel ist mir einmal abgestürzt und Miriam hatte zeitweise keinen Kopf. Alles in allem funktionierte es auf dem PC aber alles recht gut. Besonders ist aber auch der Soundtrack, der größtenteils von Castlevania Stammkomponistin Michiru Yamane stammt, hervorzuheben. Die Musik macht in Ritual of the Night einen großen Teil der Atmosphäre aus und gehört zu dem besten, was ich in dem Genre bisher hören durfte.

Fazit:
Bloodstained: Ritual of the Night ist wahrlich die Wiedergeburt des Castlevania Franchise und eine gelungene Weiterführung des Meisterwerks Castlevania: Symphony of the Night. Neben dem astreinen Gameplay hat mir besonders der Soundtrack von Yamane gefallen. Negativ aufzuzählen sind jedoch die Abstürze und die kryptischen Hinweise wo es weiter geht. Oft bleibt euch nichts übrig, als einfach das komplette Schloss noch einmal zu erkunden. Abgesehen davon ist Bloodstained eines meiner absoluten Highlights des Jahres.


Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*