„Bad Boys for Life“ Film Review

17 Jahre hat es gedauert, mehrere Regiewechsel hat es gegeben und nun endlich kehren die Bad Boys auf die große Leinwand zurück. Doch was hat sich geändert, wenn man bedenkt wie lang diese Zeitspanne eigentlich ist? Absolut nichts, weder die Charaktere, noch die Bad Boys selber, noch deren Chemie. „Bad Boys for Life“ fühlt sich an, wie ein Film der aus der Zeit gefallen ist. Und gerade in letzter Zeit beobachtet man im Kino das Phänomen, dass sich Regisseure am Alten orientieren, es scheint fast so, als wären sie wie Kinder, die einfach nicht erwachsen werden wollen.

Die Bad Boys sind zurück

Bad Boys ist wohl das Franchise, das Will Smith und Martin Lawrence ganz nach oben gebracht hat, verständlich, dass sie auch bei der Umsetzung enorm viel Mitspracherecht haben. Schließlich wollen sie den treuen Fans auch was bieten, sie wollen ihnen das Gefühl geben, was sie hatten, als sie zum ersten Mal „Bad Boys“ geschaut haben. Was Smith, Lawrence und andere Größen in Hollywood nicht begriffen haben, die Zeiten sind schon lange vorbei. In Zeiten von MeToo funktionieren einfach keine Macho Sprüche mehr oder ein Will Smith, der gerne wieder jünger und dynamischer wäre. „Bad Boys for Life“ orientiert sich grob an „Lethal Weapon 4“, beide haben viel durchgemacht, einer hat Familie, der andere wiederum hat nach all den Jahren immernoch nicht seinen Platz in der Welt gefunden und versucht weiterhin so zu bleiben wie er ist.

Um es genau zu nehmen, hat nicht nur Mike Lowrey Angst vor Veränderungen, sondern auch Will Smith. Eine Reihe nach 17 Jahren wieder zu beleben, zeugt nicht von Können, sondern von Angst vor neuen Wegen. Und um ehrlich zu sein, waren seine letzten Filme nichts anderes. Dennoch ohne Frage macht auch dieser Teil wieder enorm viel Spaß und wer die Vorgänger mochte, der wird den dritten Teil definitiv auch was abgewinnen können. Gleichzeitig setzt der Film aber auch keine neuen Impulse, es fühlt sich eher wie ein Stillstand an, in einer extrem schnelllebigen Zeit. Bei all dem Schrott der heutzutage in den Kinos läuft, wünschen sich viele wieder „die guten alten Zeiten“ zurück, aber auch diese waren nicht immer so goldig, wie wir glauben. Auch da gab es genügend Schrott.

Auch nach den vielen Jahren, streiten sich Mike und Marcus wie Katz und Maus.

Der eingebaute Generationskonflikt funktioniert hier auch nur teilweise, zum einen, weil Hudgens und Co. eher wie Statisten wirken, ohne jegliches Profil oder den Raum zur Entfaltung bekommen, zum anderen weil der Film sich verständlicherweise immernoch auf die alte Chemie zwischen Smith und Lawrence fokussiert, somit neue Impulse eigentlich gar nicht gewünscht werden. Sie werden eingebaut, weil das halt so sein muss. Einen wirklichen Sinn hat die Rookie Truppe aber nicht. Klar für die Schauspieler und ihre Karriere ist sowas sicherlich förderlich, aber das wars dann auch schon.

„Bad Boys for Life“ liefert viel vom alten, vom bekannten, wo man sich zu hunderprozent sicher ist, dass das funktioniert. Und mal abgesehen von CGI Explosionen gibt es auch nichts neues in der Welt zu entdecken. Alte Klishees werden rausgekramt und unsere Helden sind immernoch genauso wie vorher. Kurzweilige Unterhaltung, mehr aber auch nicht. Wer damit kein Problem hat, kann einen unterhaltsamen Kinobesuch haben, alle anderen sollten sich lieber in anderen Gefilden umsehen.

Über Marcel 584 Artikel
Film ist eine Sprache die jeder versteht. Egal ob in serieller Form oder als Animation, Film dient den Menschen als Unterhaltung und begeistert durch seine Vielfältigkeit. Sei es auf den Ebenen der Erzählung, Effekten oder Charakteren. Film ist aber nicht nur eine Sprache, sondern eine Kunstform, ganz gleich in welcher Art und Weise. Das was ich an Film und allgemein an Medien liebe, ist die Vielfältigkeit, die verschiedenen Ebenen insbesondere die Meta Ebenen und in neue Welten einzutauchen. Aber auch Kritik und Lösungsvorschläge filmisch an unserem heutigen System auszuüben und zu zeigen, wie die Welt in der Zukunft aussehen könnte. "Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein".

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