„Brahms: The Boy 2“ oder die sinnloseste Fortsetzung des Jahres! Film Review

@capelight

Puppen haben wirklich etwas Düsteres und Gruseliges an sich, dem man sich nur schwer entziehen kann. So, sind sie auch, ein guter Stoff für manche Horrorfilme, wie in etwa „Chucky – Die Mörderpuppe“ oder auch in das „The Conjuring-Spin-Off Annabelle“, lehrten uns die Puppen das Fürchten, oder versuchten es zumindest. Nun kommt mit „Brahms: The Boy 2“ eine Fortsetzung eines Puppenhorrorfilms in die Kinos, nach dem eigentlich niemand verlangt hat. War der erste Teil zwar ein atmosphärisch sowie handwerklich solider Grusler, fehlte ihm dann doch das gewisse Etwas, um einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

So ist es leider auch mit dem Nachfolgewerk. „Brahms: The Boy II“ will gerne besonders ambitioniert und innovativ wirken, verfehlt seine Ziele aber deutlich. Mit fast neuer Story und frischen Gesichtern will man nun die Geschichte vorführen. Das Team um Drehbuchautorin Stacey Menear und Regisseur William Brent Bell, die auch schon den ersten „The Boy“ schrieben und inszenierten, bringen nun den zweiten Teil auf die große Leinwand. Mit prominenter Besetzung u.a. Katie Holmes und Owain Yeoman, bekommt der Puppengrusler beliebte Gesichter, die den Film, wenigstens schauspielerisch, aufwerten sollen. Eine kleine liebenswerte aber traumatisierte Familie sucht Erholung und Glück auf dem alten Heelshire Anwesen. Doch schon bald zieht das Unheil bei ihnen ein, als der kleine Sohn, im Wald, eine unheimliche Puppe namens Brahms findet…

©Capelight

Der Film mutet wie ein genretypischer Gruselfilm an, der mit Haunted House und Puppenhorror Einschlägen aufwartet, der aber an einem uninspirierten Drehbuch und einer zu geradlinigen Inszenierung krankt. Seltsamerweise, wurde wohl auch der Komponist ausgewechselt. Dies hat zur Folge, dass der Score für keine gelungene Atmosphäre, wie noch im ersten Teil, sorgen kann. Ein paar nette Jumpscares und die gelungene Einbettung des ersten Teils, sind noch die stärksten Momente des Films.

Alles andere ist hier austauschbar und so dermaßen uninspiriert, dass man stetig das Gefühl hat, diesen Film schon einmal gesehen zu haben. Selbst die Darsteller agieren fast allesamt lustlos und mit wenig Esprit. Nur Katie Holmes nicht, sie kann zwar auch zu keinem Moment bedeutende Akzente setzen, versprüht aber dennoch so etwas wie Spiellaune. Mit konfusen Schnitten und viel zu vielen nichtssagenden Szenen,manövriert sich der „Möchtegern-Grusel“ noch weiter ins Reich des Vergessens. Das Setting ist gut und dem Genre entsprechend passend, wie eben in jedem Horrorfilm dieser Art. Das Bild ist trist und düster gehalten, dasselbe gilt für den Score, nur dieser schafft es nicht, eine klanglich beklemmende oder gar gruselige Atmosphäre zu erzeugen. Ja, es ist leider so, diese Fortsetzung hätte man sich getrost sparen und ich, meine Zeit sinnvoller nutzen können!

©Capelight

Wer den ersten Teil mochte, wird auch mit dem Zweiten zufrieden sein. Für alle anderen empfehle ich dann doch lieber den ersten „Chucky“ oder „Conjuring – Die Heimsuchung“. Beides sind bessere Vertreter ihres Genres als es irgendein „The Boy“-Film je sein könnte.

„Brahms: The Boy 2“ will dem Zuschauer nichts vermitteln und trägt keine tiefere Botschaft inne. Er will nur unterhalten und selbst dies, gelingt ihm nur bedingt. Ein uninspirierter und vorhersehbarer Grusler, ohne tiefgreifender Substanz.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*