„Bloodshot“ Film Review: Ein neuer Superheld mit bluttriefenden und gewohntem „Diesel“-Motor

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Vin Diesel hat ja schon so einige Kult-Figuren für das Kino erschaffen, trotz seiner schauspielerischen limitierten Defizite, prägte er Figuren wie Dominic „Dom“ Toretto in der „The Fast and the Furious-Reihe“ oder den unerbittlichen Weltraum-Krieger „Riddick“ sowie den Ganoven-Agenten Xander Cage in den „Triple X Filmen“ und zuletzt das Pflanzenwesen Groot bei den „Guardians of the Galaxie“. Nun will er mit „Bloodshot“ eine neue Figur in sein Repertoire aufnehmen und damit eine weitere Action-Reihe starten.

© 2020 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Vin Diesel ist Bloodshot

„Bloodshot“ handelt von Ray Garrison (Vin Diesel) alias „Bloodshot“, der bei einem grausamen Hinterhalt, zusammen mit seiner Frau, ums leben kommt. Doch die RST Corporation hat andere Pläne mit ihm und will ihn auf keinen Fall sterben lassen. Sie machen aus ihm einen Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten. Dank Nanotechnologie hat er eine enorme Kraft, Selbstheilung und noch andere Gadgets. Er wird zu einem Supersoldaten und eine wichtige Waffe von RST. Doch schon bald keimen immer mehr schreckliche Erinnerungen an den Mord seiner Frau auf und er sinnt auf blutige Rache…

Der durchaus blutige Comic aus dem Hause Valiant ist wie geschaffen für einen waschechten Hirn-aus Actioner. Mit Hollywoods Haudrauf Diesel, konnten sich die Macher rund um Regisseur Dave Wilson, der hier sein Regiedebüt gibt, die Dienste eines der beliebtesten Actiondarsteller sichern. Diesel und Wilson machten aus der ca. 42 Millionen Dollar teuren Produktion einen von Effekte strotzenden Film mit einer hauchdünnen Story. Also genau das was jeder erwartet…

© 2020 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Viel Action, wenig Substanz

Schon von Beginn an sieht alles sehr künstlich und unrealistisch aus, da merkt man schon das geringe Budget und die teilweise wirklich billig aussehenden Effekte. Doch daran kann sich der Zuschauer durchaus gewöhnen, leider ist dies nur das geringste Problem. Denn da „Bloodshot“ fast nur aus Action-Sequenzen besteht und die Handlung hauchdünn und nur Mittel zum Zweck ist, müssten diese wirklich gut aussehen. Tun sie aber nicht! Denn, wie schon beschrieben, durch das geringe Budget, können die actionlastigen Szenen nur bedingt überzeugen, noch dazu kommen die schnellen und dadurch unübersichtlichen Schnitte, in denen man schon mal die Orientierung verliert. Die Zeitlupensequenzen hingegen sind durchaus brauchbar inszeniert. Sowie auch der Gewaltgrad ordentlich einschlägt und die brachiale Gewaltdarstellung eine gelungene Abwechslung bietet.

Da die Effekte nur geringfügig funktionieren, kommen wir mal zu den doch sehr namhaften Darstellern und zum Storytelling. Das Drehbuch nimmt sich bei der Vertiefung der Charaktere nicht gerade viel Freiraum, vielmehr wandelt man auf den altbekannten Klischeepfaden und alles ist, wie erwartet, auf den Hauptdarsteller Vin Diesel zugeschnitten. Er spielt wie immer den knallharten Macho mit dem Herz am rechten Fleck, nur dieses Mal eben mit Superkräften. Wer also auch sonst nichts mit Diesels Filmen anfangen kann, der braucht hier auch erst gar nicht ein Kinoticket lösen. In diesem Vin Diesel-Event findet man noch weitere namhafte Darsteller wie Guy Pearce („Memento“) oder Tobey Kebbell („Ben Hur“), sowie Eiza González („Willkommen in Marwen“) und den wunderbar, als Sidekick funktionierenden Lamorne Morris („New Girl“). Dieses Schauspiel-Ensemble macht durchaus Spaß und jeder kann auf seine eigene Weise überzeugen. Allerdings brachte dieser Lamorne Morris doch etwas Humor in die sonst staubtrockene und bierernste Rache-Geschichte, wenn auch diese Art von Komik manchmal etwas fremdkörperartig wirkt, wenn man die Grundprämisse bedenkt. Ich mochte es dennoch!

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Wenig Story, aber dafür Vin Diesel im Überfluss

Vin Diesel und seine Schauspielkollegen müssen sich durch eine absolut vorhersehbare und nach genremustern abspielende Geschichte kämpfen. Dies hat zur Folge, dass sich immer wieder gewisse Längen einschleichen, die auch die brachiale und überreizte Action nicht zu kompensieren weiß. Somit kann „Bloodshot“ keine nennenswerten Akzente setzen, macht aber dennoch irgendwie Spaß, wenn man denn sein Hirn Zuhause gelassen hat. Hier steht Vin Diesel drauf und das bekommt man auch, im Überfluss! So fühlt sich der Film ein wenig wie jeder beliebige Diesel-Film an.

„Bloodshot“ hat ein paar gute Momente und kann mit einem gut aufgelegtem Schauspiel-Ensemble glänzen. Brachial, actionlastig und Vin Diesel in Reinform. Comic-Action ohne Sinn und Tiefgang, aber dafür mit viel Wumms!

Hirn aus – „Bloodshot“ an!

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