„White Boy Rick“ Film Review

©Sony Pictures

White Boy Rick erzählt basierend auf wahren Begebenheiten den Aufstieg und Fall des 17-jährigen Richard Wershie Jr, dem jüngsten Drogenbosses in der Geschichte. Wershie Jr. hat mit gerademal 15 Jahren als Spitzel für das FBI in den 80er Jahren gearbeitet, damit sein Vater nicht ins Gefängnis musste. Die Geschichte an sich ist hoch brisant, sehr spannend inszeniert und gerade durch namenhafte Darsteller wie Matthew McConaughey und Jennifer Jason Leigh hervorragend besetzt. Auch macht Richie Merritt einen so fantastischen Job als titelgebender „White Boy Rick“ das man von Beginn an in die Geschichte vertieft ist und durchaus nachempfinden kann, wie es sich wohl anfühlen muss, mit 15 Jahren schon so eine Last auf den Schultern zu tragen.

Allerdings darf man auch die Tatsache außer Acht lassen, dass Regisseur Yann Demange teilweise zu sehr mit seiner Hauptfigur und dessem tragischen Schicksal sympathisiert und somit seine Taten als Lausbubenstreich erklärt oder anhand der Situation die Begründung liefert, dass er ja keine andere Wahl hatte, als Drogen zu verkaufen, selbst nachdem das FBI ihn eigentlich abgezogen hat. So wiederum wird das Geschehen sehr einseitig beleuchtet, FBI, Gesetz und Richter sind die bösen, sein mit Waffen handelnder Vater und er, der Drogenkönig natürlich die Guten.

Das Böse, Böse System

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Dabei lässt man völlig den Fakt außer Acht, dass er wissentlich mit diesem Geschäft der Allgemeinheit schadet und sich strafbar macht. Egal wie man nun zum Protagonisten steht und keine Frage, dass die Strafe lebenslänglich in keinem Verhältnis zum Tatbestand steht, aber es ist und bleibt ein Verbrechen.

Trotz allem sollte man sich diesen Film anschauen, weil der Weg wie er eigentlich in diesen ganzen Schlamassel reingeraten ist, absolut authentisch inszeniert wurde und es dem Regisseur auf ganzer Linie auch gelungen ist, die Stadt Detroit in den 80er Jahren, den Schmutz, die Gewalt, aber auch die glamourösen Seiten perfekt einzufangen. Wenn McConaughey in der Rolle von Rickys Vater mit seinem Sohn durch die Stadt fährt und der Sohn ihm zu verstehen gibt, dass er nicht den Rest seines Lebens hier verbringen will, dann man durchaus nachvollziehen, warum.

Über Marcel 584 Artikel
Film ist eine Sprache die jeder versteht. Egal ob in serieller Form oder als Animation, Film dient den Menschen als Unterhaltung und begeistert durch seine Vielfältigkeit. Sei es auf den Ebenen der Erzählung, Effekten oder Charakteren. Film ist aber nicht nur eine Sprache, sondern eine Kunstform, ganz gleich in welcher Art und Weise. Das was ich an Film und allgemein an Medien liebe, ist die Vielfältigkeit, die verschiedenen Ebenen insbesondere die Meta Ebenen und in neue Welten einzutauchen. Aber auch Kritik und Lösungsvorschläge filmisch an unserem heutigen System auszuüben und zu zeigen, wie die Welt in der Zukunft aussehen könnte. "Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein".

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