
Endlich am 24 März war es soweit, Disney Plus ging an den Start mit hohen Ambitionen. Mit dem Aufgebot an Disney Serien, Pixar Filmen und alles, was Disney ausmacht, wollten sie die Konkurrenz also Netflix und Amazon ausstechen. Wieso das nach hinten losging, erfahrt ihr hier:
Netflix hatte weniger Probleme zum Start und setzte mehr auf Originals.
Zugegeben Netflix hatte nicht viele Hochkaräter am Anfang, aber Serien, die sich schnell herumgesprochen haben. So ist Netflix wie Disney Plus schon in den USA viel früher an den Start gegangen und hatte anfangs nicht viel zu bieten. Naja bis auf die noch unbekannte Serie „Orange is the New Black“, „Hemlock Grove“ und „House of Cards“. In Deutschland lief „House of Cards“ leider noch bei Sky, aber wie wir wissen änderte sich das noch. Des weiteren konnte man Serien wie „Breaking Bad“ und viele andere unterschiedlicher Genres von unterschiedlichen Produktionsfirmen.
Heißt Netflix hat sich auf die Fahne geschrieben, breit gefächert aufgestellt zu sein. Wohl auch daher, weil die Netflix Gründer Reed Hastings und Marc Randolph den Plan hatten, eine Videothek zu digitalisieren.
Bei Netflix zahlst du einen Preis und hast ein zahlreiches Angebot, also nicht nur Netflix Originals. Disney Plus hingegen kann nur hauseigenen Content bieten, naja und einen Teil von Fox.
Egal, als Disney Fan will ich nur alle Disney Sachen auf einen Schlag haben
Schöne Theorie, die Praxis sieht leider anders aus. Denn Disney Plus will Netflix kopieren, heißt die Inhalte nach und nach liefern. Im Gegensatz zu ganzen Staffeln wie damals bei Netflix, will Disney Plus von den Originals allerdings nur jede Woche eine Folge bringen. Heißt, man will die alten Fernsehtraditionen einführen. Leider ist das der falsche Weg, denn die Sehgewohnten der Zielgruppe haben sich nunmal geändert.
Man will nicht mehr warten, wie damals, sondern gleich alles auf einmal schauen. Somit also schon der erste Kritikpunkt.
Disney Plus hat kein zielgerichtetes Konzept
Die Netflix Macher haben schnell erkannt, dass man auf Originals setzen muss und zwar weltweit. Prodzierten sie anfangs nur im eigenen Lande, weitete der Streaming Anbieter sich irgendwann aus und so kamen auch Produktionen aus beispielsweise Spanien, Indien, Frankreich und sogar später Deutschland heraus. Des weiteren erschloß sich Netflix mit Dokus ein sehr wichtiges Themengebiet. Noch heute gelten Netflix Dokus, weltweit als die besten und gewinnen zahlreiche Preise, wie den begehrten Oscar.
Heißt bei Netflix ist inzwischen für jeden was dabei. Disney Plus hingegen will ausschließlich PG 13 Kontent liefern um die jungen Zuschauer ins Boot zu holen. Sie hoffen, dass die Eltern mitschauen. Tolle Theorie, nur irgendwann gehen die Kinder ins Bett und Disney Plus wird abgeschaltet. Jetzt ist Zeit für Erwachsenenprogramm von Netflix oder Amazon Prime.
Ärgerlich wenn Serien im falschen Format laufen und andere Probleme haben.
Bestes Beispiel sind da die alten Folgen der Simpsons. Disney Plus wollte den Zuschauern was gutes tun und hat diese kurzerhand auf 16:9 umgewandelt. Dumm nur, dass die im 4:3 Format entstanden und sich die Produzenten bei der Restaurierung nicht viel Mühe gaben, waswegen Bildinformationen fehlen. Auch wirkt ein langgezogenes Bild und abgetrennte Köpfe halt nicht so toll, wie zwei Balken an beiden Seiten.
Wären die Simpsons das einzige Problem, könnte man vielleicht noch drüber hinwegsehen. Aber auch bei anderen Produktionen stimmen einige Sachen so gar nicht. Beispielsweise klingt die Tonabmischung von „Gargoyles“ grauenvoll und macht so die Serie unzumutbar oder man muss sich halt mit minderer Qualität zufrieden geben. Bei 60 Euro im Jahr oder halt 6,99. Euro im Monat, ist das aber überhaupt nicht verhältnismäßig
Wieso fehlen eigentlich die meisten Staffeln, obwohl die Serien schon vor Jahren abgeschlossen sind?
Tja, damit wären wir beim nächsten Punkt. Disney Plus stellt manche Serien nur teilweise zur Verfügung. Heißt Staffeln, die schon in den USA ausgestrahlt wurden, fehlen. Grund ist da vor allem die Rechtelage, die Disney Plus da zum Verhängnis wird.
Okay, aber wenigstens „The Mandalorian“
Naja das ist aber auch schon alles, was Disney Plus prestigeträchtigstes vorweisen kann. Dummerweise hat die erste Staffel nur 8 Folgen, so passiert in den USA das, was passieren musste. Die Leute kündigen ihr Abo und warten auf die nächste Staffel. Klar so ein Ausflug in die Kindheit ist schön und gut, aber auf Dauer ist Nostalgie wie jeden Tag Fisch. Man braucht einfach Abwechslung und die kann Disney Plus nicht liefern.
Auch nicht Marvel, Star Wars und co.?
Wie gesagt, das Programm hat man relativ schnell durch, daran können auch die Avengers oder Luke Skywalker was ändern. Und ohne neu Zugpferde wird das nix.
Aber es kommen ja neue Marvel Serien und einiges an Star Wars!
Stimmt aber da hätten wir wieder das Problem der Vielfalt, die Disney Plus zu keinem Zeitpunkt bieten kann. Egal wie viel Geld man auch hat, man muss liefern und das in großer Menge und zeitnah. Denn in unserer schnelllebigen Zeit, will niemand mehr ein-bis zwei Jahre auf die nächste Hype Serie warten.
Fazit
Disney Plus wird leider nix weiter als eine Ergänzung zum normalen Streamingprogramm sein. Und in diesen Zeiten, wo jeder aufs Geld schaut, wird es eher ein Premiumprodukt. Bei der Frage also, ob man sein Geld lieber in Netflix oder Disney Plus investiert, werden die meisten ganz klar Netflix wählen. Denn Vielfalt ist halt Trumpf.
Natürlich gibt es bei den Massen an Filmen und Serien immer viel Schrott, aber halt auch außergewöhnlich gutes.
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