„Control Z“ Staffel 1 Serienreview

Die Schule ist ein Irrenhaus

In der Schule tobt der Wahnsinn

Kaum eine Serie wurde so oft mit „Élite“ verglichen wie „Control Z“. Filmstarts hat sie sogar eine Mischung aus „Tote Mädchen lügen nicht“ und „Élite“ bezeichnet. Um vorab eins zu sagen, die Serie kommt nicht aus Spanien, sondern aus Mexico, aber es wird spanisch gesprochen.

Und nach den 8 Folgen steht auch eins fest, die Serie hält den Vergleichen nicht stand. Was erstmal nichts negatives ist und bis auf die Folgen Anzahl, den Handlungsort Schule und der Sprache haben die beiden Serien auch nicht viel gemein. Glücklicherweise denn niemand braucht eine Kopie.

In erster Linie ist „Control Z“ vor allem eins, überraschend kurzweilig und sehr spannend. Die Thematik des Hackers, die Geheimnisse entlüftet spitzt sich bis aufs extremste zu, sodass eine Massenschlägerei innerhalb der Schule inklusive Lehrpersonal vorprogrammiert ist. Diese Serie treibt so ziemlich alles auf die Spitze. Ungezügelte Partys, die schnell ausarten, Wendungen und Schlägereien, mit denen man vorher nicht gerechnet hat und jede Menge Coming of Age Drama.

Zeitweise erinnert sie auch ein bissl an Sherlock Holmes, da Sofia die den Hacker enttarnen soll, hauptsächlich beobachtet und analysiert. Dadurch fallen ihr Dinge auf, die sonst keiner bemerkt. Und auch der Hacker, erinnert in seinen besten Momenten an Moriaty und Sofias Freund Javier an Dr Watson. Mann kann in vielen Episoden, unzählige Parallelen zum britischen Starschnüfler ziehen und doch schafft es „Control Z“ nie weiter in die Tiefe ihrer Figuren hervorzudringen.

©Netflix

Jeder ist verletzlich

Klar es werden die ganze Zeit über Geheimnisse gelüftet und selbst Sofia hat was zu verbergen, aber der Fokus der Serie liegt die ganze Zeit über auf der Geschichte, nicht auf den Charakteren. Die sind bis auf Sofia, Javier und Raul nur Beiwerk. Erst gegen Ende blühen auch die Nebencharaktere langsam auf.

Dummerweise ist die Serie auf ihren Höhepunkt schon wieder zu Ende und endet mit dem gewohnten Cliffhanger. Doch das meiste kann man der Serie gar nicht verübeln. Sie will über die Stränge schlagen, sie will ihre Charaktere an den Rand der Verzweiflung bringen und sie will unterhalten. Der Ausdruck „Brot und Spiele“ steht bei „Control Z“ an der Tagesordnung.

Jugendliche außer Kontrolle

Im Grunde genommen will die Serie zeigen, wie kaputt das Bildungssystem und die Figuren dahinter sind. Aber in einer sehr originellen Art, die manchmal etwas zu überdreht und provozierend ist und damit ihre Glaubwürdigkeit verliert.

Es ist Entertainment der reinen Sorte. Überraschend ist auch, dass sie trotz ihrer Extravaganz überraschend wenig Soap Elemente hat, wenn auch viele der bekannten Klischees in Bezug auf Beziehungen auslebt.

Und gerade deswegen lohnt es sich „Control Z“ zu gucken, auch wenn sie leider nicht mal ansatzweise an „Élite“ heranreicht, dafür ist dann doch die Charakterzeichnung zu schablonenhaft und oberflächlich.

Über Marcel 584 Artikel
Film ist eine Sprache die jeder versteht. Egal ob in serieller Form oder als Animation, Film dient den Menschen als Unterhaltung und begeistert durch seine Vielfältigkeit. Sei es auf den Ebenen der Erzählung, Effekten oder Charakteren. Film ist aber nicht nur eine Sprache, sondern eine Kunstform, ganz gleich in welcher Art und Weise. Das was ich an Film und allgemein an Medien liebe, ist die Vielfältigkeit, die verschiedenen Ebenen insbesondere die Meta Ebenen und in neue Welten einzutauchen. Aber auch Kritik und Lösungsvorschläge filmisch an unserem heutigen System auszuüben und zu zeigen, wie die Welt in der Zukunft aussehen könnte. "Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein".

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