Game Review | Captain Tsubasa: Rise of New Champions (Switch)

Gehört ihr auch zu denen, die in ihrer Kindheit immer die Anime Serien Kickers und Captain Tsubasa (bzw. Die tollen Fussballstars) vertauscht haben? Der ehemalige Anime Haussender RTL 2 hat es uns auch nicht leicht gemacht, als man die Captain Tsubasa Nachfolgeserie plötzlich unter den Namen Super Kickers 2006 in das Programm aufnahm. Dabei handelte es sich eigentlich bei den Kickers um die außerhalb Deutschlands gefloppte Serie rund um Fußballspieler Gregor. Captain Tsubasa ist dagegen ein weltweiter Mega-Hit geworden, dessen Anime zuletzt ein Remake vom Studio Deen bekommen hat und hierzulande bei ProSieben Maxx ausgestrahlt wurde und zudem beim VoD Anbieter Anime on Demand zu finden ist. Basierend auf diesen Reboot veröffentlichte Bandai Namco nun eine Spielumsetzung (und ich hoffe, ich habe euch mit dieser doch verwirrenden Klarstellung nicht bereits verloren). Ich habe mir Captain Tsubasa: Rise of New Champions genauer angesehen und verrate euch, ob es eine weitere mittelmäßige Anime Umsetzung von Bandai Namco ist oder tatsächlich neues Futter für Fans von Mario Smash Football

Super Spieler Tsubasa

Im Gegensatz zur letzten Spielumsetzung auf dem Nintendo DS, ist Captain Tsubasa ein reines Arcade Sport Spiel wie ein NBA Jam oder Mario Smash Football. Hält man im ersten Moment den Controller, könnte man denken, man spielt eine Anime Version von Pro Evolution Soccer, da die Steuerung auf den ersten Blick fast identisch ist. Doch funktioniert Captain Tsubasa: Rise of New Champions gänzlich anders, was gerade für FIFA und PES Kenner schnell zu einer ernsten Hürde werden kann. Zuallererst muss man all die Erfahrung der beiden Spiele über Bord verwerfen um sich auf Captain Tsubasa einlassen zu können. Alles im Spiel ist mehr “Over-the-Top” und Arcadiker. Die Spielmechanik zählt hier deutlich mehr, als der Realismusgrad. Der Ball klebt quasi an euren Spielern, bis der Gegner mit dem richtigen Tackling euch den Ball abnimmt. Wenn ihr auf das Tor schießt, ist es fast egal wohin ihr schaut, der Ball geht aufs Tor, dabei müsst ihr auch gar nicht erst versuchen den Ball in die Ecke zu hauen, denn jeder Feldspieler wie auch Torwart hat hier beinahe Superkräfte, die bei einem Torschuss durch Zwischensequenzen auch schön in Szene gesetzt werden. Es ist kein Wunder, dass Captain Tsubasa auch gerne das Fußball Dragon Ball genannt wird!

Visuel Drama

Wie es zu einem guten Animespiel gehört, hat natürlich auch Captain Tsubasa: Rise of New Champions einen dramatischen Storymodus. Dieser ist in zwei Teilen aufgeteilt. Angefangen mit Episode Tsubasa, erlebt ihr das letzte Turnier in der Mittelschule für unseren namensgebenden Protagonisten, was auch das Finale der aktuellen Anime Umsetzung darstellt. Die zweite Hälfte der Karriere hört auf den Namen Neuer Held und ist ein wenig offener gestaltet. Hier erstellt ihr euch euer eigenes Fußballtalent und schickt ihn in einen von drei bekannten Team der Serie. Je nachdem welches Team ihr wählt bekommt ihr eine etwas andere Story präsentiert, die ihr durch ein paar Entscheidungen im Verlauf sogar noch leicht beeinflussen könnt. Während die Tsubasa Episode noch teilweise als Tutorial aufgebaut ist, werdet ihr hier mit zusätzlichen Aufgaben sogar noch weiter gefordert. Dabei wird euer eigener Charakter natürlich ausgebaut und mit erlernbaren Skills ausgestattet. Ein weiterer toller Kniff der Story, sie setzt direkt nach dem Ende der Episode Tsubasa an. Während beider Modi spielt ihr zudem Ausschnitte aus dem Anime frei, die euch wegweisende Momente der Geschichte näher bringen. 

Neben der Story könnt ihr natürlich auch einfach drauflos spielen. Entweder im Versus Modus gegen die KI oder Freunden, nehmt an lokalen Turnieren teil, geht online oder erstellt eure eigene Traummannschaft. Leider gibt es bei Captain Tsubasa: Rise of New Champions aber auch unübersehbare Kritikpunkte. In Zwischensequenzen brechen die Frames gerne mal ins Bodenlose und einige Ladezeiten dauern gut und gerne mal eine Minute. Dabei ist das Spiel nicht einmal grafisch besonders aufwendig. 

Fazit:

Wer nach einem spaßigen Arcade Fußball Spiel sucht und keine Abneigung gegen Anime Look hat und über ein paar technische Probleme schauen kann, wird mit Captain Tsubasa: Rise of New Campions viel Spaß haben. Man sollte aber auf jeden Fall alles vergessen, was man durch FIFA oder Pro Evolution Soccer gelernt hat, da man sonst schnell wutentbrannt den Controller in die Ecke pfeffern wird. Als Fan von Tsubasa Ozora, wird man wahrscheinlich eh kaum am Spiel vorbei kommen. 

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