Samurai Warriors 5 | Review

Nachdem Omega Force mit ihrer Musou Formel andere Franchise erfolgreich gestärkt haben, kehrt der Entwickler mit Koei Tecmo nun mit Samurai Warrirors 5 zu einem ihrer eigenen Serien zurück. Da ich absolut kein Fan des Genres bin, aber mich in Persona 5 Strikers verliebt habe, war ich natürlich sehr gespannt, ob man was aus den Fortschritten ihrer letzten nicht eigenen Marken gelernt hat und ob ich nun offener bin, mich dem Musou Genre zu stellen.

Ein japanischer Klassiker

Wer schon mal ein Musou oder Warriors Game gesehen hat, weiß, dass er völlig over-the-top Massenschlachten bekommen wird. Trotzdessen, ist die eigentliche Story von Samurai Warriors 5 bodenständig. Samurai Warriors 5 basiert auf die wahren Begebenheiten um Oda Nobunagas Einigung Japans. Euch erwarten Storybeats wie politische Heirat, Vasallentum, Verrat, Attentate und politische Geiselnahmen oder einfach erklärt, typische Verhandlungen zwischen Clans in der kriegerischen Sengoku Periode. Erzählt werden diese Begebenheiten aus der Sicht von zwei der wohl bekanntesten Kriegsfiguren der Zeit, Oda Nobunaga und Akechi Mitsuhide. Einige Fans der Reihe wird dabei natürlich auffallen: Ja, Nobunaga ist nicht das erste Mal Thema der Reihe, jedoch werden einige Momente seines Lebens zum ersten Mal beleuchtet. So wie seine Anfänge und dem Vorfall bei Honnôji. 

Wer sich für japanische Geschichte interessiert, wird die Geschichte des Musou Modus lieben. Wer nichts für Politik und Geschichte übrig hat und sich in den Massenschlachten suhlen möchte, kann natürlich auch die komplette Geschichte per Knopfdruck einfach überspringen. Leider ist die Präsentation meistens (ein paar coole Zwischensequenzen ausgeschlossen), recht statisch. Die Charaktere stehen oder sitzen in einem Raum und führen ein einfachen Dialog, ohne große Animationen. Das ist zwar etwas Schade, aber anders bei dem politischen Thema auch nicht zwingend notwendig. 

Doch wie funktionieren diese Massenschlachten genau? An sich ist Samurai Warriors 5 ein typisches Musou Spiel. Ihr navigiert euren Charakter über eine große Map und zerschlägt Scharen von gegnerischen Soldaten. Dafür stehen euch normale und starke Angriffe zur Verfügung, die ihr miteinander kombinieren könnt. Neu dabei sind die Ultimativen Fähigkeiten, von denen ihr vier gleichzeitig ausrüstet. Diese können euch zum Beispiel für eine kurze Zeit stärken, eure Musou Leiste füllen, mit der ihr tödliche Musou Spezialangriffe auslöset oder auch verheerende Angriffe auf eure Gegner loslassen, die sogar besonders effektiv gegen eine bestimmte Soldatenklasse sind.  

Natürlich müsst ihr aber nicht einfach drauf losschlagen. Ihr bekommt nach und nach Ziele wie gewissen Figuren auf dem Schlachtfeld zu beschützen oder auch bestimmte gegnerische Kommandanten auszuschalten. Je nachdem, wo ihr euch wann auf der Karte befindet, könnt ihr sogar noch Bonus Missionen entdecken, die euch am Ende noch einmal extra belohnen. Wenn euch eine Mission misslingt, ist dies auch meist nicht gleich das Game Over. Wirklich scheitern werdet ihr erst, wenn einer eurer Helden geschlagen wird. Seid ihr mit mehreren auf der Karte unterwegs, ist es sogar möglich, einen zweiten Spieler hinzuschalten. Seid ihr alleine könnt ihr aber auch wahlweise während der Schlacht zwischen den Charakteren wechseln. 

Ohne Entwicklung wäre das aber alles nur halb so spaßig. Weshalb natürlich auch Samurai Warriors 5 Rollenspielelemente besitzt. Ihr könnt nahezu alles Aufleveln. Von eurem Charakter über die Waffenfertigkeit und eurem Pferd bis hin zu den Gebäuden eurer Burg. Für Letzteres braucht ihr Materialien. Diese findet ihr zwar auch ab und zu in der Kampagne, wollt ihr aber wirklich zielführend Aufleveln, solltet ihr euch in den Zitadellen-Modus begeben. Hier ist eure oberste Priorität die Verteidigung eures Lagers. Dies ist ein weiterer guter Weg, den Helden eurer Wahl zu stärken. Welchen Charakter ihr wählt, ist euch aus den 39 geschichtsträchtigen Figuren euch überlassen. Solange ihr sie zumindest im Musou-Modus freigespielt habt. 

Auch Samurai Warriors 5 kränkelt unter den typischen Musou-Problemen. Spielerisch erfahrt ihr im Laufe der Geschichte kaum Neues. Es wird jedes Mal nur eine weitere Massenschlacht gestartet, was für den einen oder anderen schnell eintönig werden könnte. Auch die Story ist nicht besonders aufregend, was aber durch einen kleinen Lerneffekt über die japanische Sengoku Ära ausgeglichen wird. Und auch wenn die Kämpfe tatsächlich etwas eintönig sind, sich durch Horden von Gegnern zu prügeln und dabei den Kombo Zähler immer weiter zu erhöhen, empfand ich dennoch als süchtig machend. 

Doch kommen wir abschließend noch zu der wahrscheinlich auffälligsten Neuerung von Samurai Warriors 5. Der Art-Style. Voraussichtlich nur entstanden aufgrund des Fokus auf die schwächere Nintendo Switch Plattform, entschied man sich, dem Spiel einen klassischen japanischen Malstil zu geben. Meiner Meinung nach eine geniale Idee. Nicht nur, dass das Spiel so fast ruckelfrei im Docked Modus läuft, es gibt dem Spiel auch einen ganz besonderen Charakter und Atmosphäre. Vertont ist Samurai Warriors 5 nur in Japanisch, während es mit deutschen Texten untertitelt ist. Einige Textfehler sind in unserer Vorabversion leider noch zu finden, die hoffentlich recht schnell gepatcht werden. 

Fazit:

Samurai Warriors 5 hat mir tatsächlich viel Freude bereitet. Dennoch ist nicht zu übersehen, dass es dem Spiel an Abwechslung fehlt. Ja, jeder Charakter hat seine eigenes Moveset, bei der Menge fühlen die sich aber dennoch sehr ähnlich an. Leider gibt es wie in Persona 5 Strikers beispielsweise auch keine Hubwelt, wo man sich mit seinen Verbündeten unterhält und seine Story vorantreibt. Neben den Kämpfen gibt es nur Dialoge und Menüs. Schade! Nichtsdestotrotz macht das Spiel viel Laune, wenn ihr Lust habt, eure Combos in die Höhe zu treiben und die Missionen im S-Rang zu beenden. Zudem ist Samurai Warriors 5 durch den japanischen Tintenstil wunderschön anzusehen. Insbesondere wenn ihr nach Hyrule Warriors Blut geleckt habt, lohnt es sich auch in Omega Forces neusten Streich einzutauchen. 

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