Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings | Review

Der zweite Film nach Black Widow aus der Post Endgame Phase des Marvel Cinematic Universe ist da und meine Erwartungen waren nicht gerade sehr hoch. Für viele ist das MCU mit Endgame zu Ende gegangen und was jetzt noch kommt, Shang Chi, Eternals, etc. kann nicht mehr an die Glanzzeiten heranreichen, das befürchtete ich zumindest. 

Martial-Arts der Spitzenklasse

Dennoch war man gespannt auf den ersten Martial Arts Kämpfer des MCU, Shang-Chi und der Trailer machte dann doch viel Vorfreude. Gut choreografierte Action gepaart mit einer mythologischen Asia-Fantasywelt. Genau das bekommt der Zuschauer sogar und noch viel mehr. Denn ein Alleinstellungsmerkmal von Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings ist, dass es ein in sich geschlossener Stand Alone Film ist, abgesehen von ein paar kleinen Anspielungen auf andere Charaktere, den man ohne Vorwissen des MCU genießen kann und nicht wie eine weitere Episode einer gigantischen Serie wirkt. 

Regisseur Destin Daniel Cretton findet die richtige Balance zwischen Action, Comedy und Fantasy, was im Großen und Ganzen auch dem fantastischen Drehbuch zu verdanken ist. Im Gegensatz zu den meisten MCU Filmen bekommen wir mit Tony Leungs Wenwu einen vielschichtigen Antagonisten und einen der besten MCU Bösewichte spendiert. Nicht nur das seine Motivation nachvollziehbar ist, er ist auch ein wichtiger Bestandteil der Handlung, wir erleben zu Beginn seine Geschichte, wie er als der berüchtigten Anführer der mächtigen Ten Rings agierte und was dazu führte, dass er all die Macht für seine Familie aufgab. 

Das alles wird wunderschön bebildert in einer sehr märchenhaften Art und Weise erzählt, die sehr stark an Ang Lees Tiger and Dragon erinnert. Allgemein hat der Film diesen Spirit inne und wird mit den bodenständigen Alltagsszenen in San Francisco komplementiert. 

Wir bekommen hierbei alles gezeigt, die Hintergrundgeschichte von Shang-Chi, sein jetziges Leben und das seiner Schwester. Der Film schafft es zu keiner Minute Leerlauf auf den Bildschirm zu projizieren und das trotz seiner 132 Minuten. Die Chemie zwischen den Darstellern harmoniert perfekt, Paradebeispiel sind da Awkwafina und Simi Lius Shang-Chi, die perfekt aufeinander eingespielt sind und teilweise mehr Romantik haben als andere MCU Paare und das, obwohl sie nur Freunde sein wollen. Dazu kommt, dass auch die Witze sitzen, keinesfalls zu drüber sind, sondern die teilweise angespannte Atmosphäre des Films an den richtigen Stellen auflockern. 

Man kann mit jedem Charakter mit fiebern, jedes einzelne Schicksal ist emotional berührend, und was die fantastische Seite betrifft, zeigt man hier noch mal, dass Disney was aus ihren Fehlern hinsichtlich CGI gelernt haben. Shang-Chi ist in jeder Hinsicht wunderbare Unterhaltung, die zwar für die ganze Familie gemacht wurde, aber auch Martial Arts Fans auf seine Kosten kommen.

Über Marcel 584 Artikel
Film ist eine Sprache die jeder versteht. Egal ob in serieller Form oder als Animation, Film dient den Menschen als Unterhaltung und begeistert durch seine Vielfältigkeit. Sei es auf den Ebenen der Erzählung, Effekten oder Charakteren. Film ist aber nicht nur eine Sprache, sondern eine Kunstform, ganz gleich in welcher Art und Weise. Das was ich an Film und allgemein an Medien liebe, ist die Vielfältigkeit, die verschiedenen Ebenen insbesondere die Meta Ebenen und in neue Welten einzutauchen. Aber auch Kritik und Lösungsvorschläge filmisch an unserem heutigen System auszuüben und zu zeigen, wie die Welt in der Zukunft aussehen könnte. "Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein".

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