
Eine geballte Starpower, der bis dato teuerste Netflixfilm und der erfolgreichste Start eines Netflixfilms bislang. All das hat „Red Notice“. Es ist der vierte Spielfilm des Regisseurs Rawson Marshall Thurber, der vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Dwayne „The Rock“ Johnson sich inzwischen großer Beliebtheit erfreut. Denn auch wenn Kritiker diese Filme in den meisten Fällen zerreißen, sieht das Publikum das völlig anders.
Ein Action-Potpourri
So auch bei „Red Notice“. In vielen Kritiken wird ihm das „klauen von besseren Filmen“ vorgeworfen, eine Behauptung, die Tarantino seit Jahren mit großem Stolz zugibt und somit nichts Neues ist. Wobei Inspiration das bessere Wort ist, da die Filme nicht 1 zu 1 kopiert werden. Im Gegensatz zu anderen Filmen, versucht er nicht irgendeine „Botschaft“ mit reinzubringen, sondern tut in erster Linie das, was Michael Bay so beliebt macht. Er unterhält. „Red Notice“ ist in Gänze ein Unterhaltungsfilm, der mit seinen 2 Stunden perfekt getimt ist und als einer der wenigen Blockbuster sich seiner bewusst ist. Man kann ihn problemlos in die gleiche Schublade wie das „Fast and Furious“ Franchise werfen, dass mit dem 9 Teil seinen Zenit erreicht hat und längst in Rente gehört. Vielleicht kann ja „Red Notice“ das Erbe antreten, wer weiß.
Das neue Traum-Trio ist geboren
Durch das Mitwirken dreier Topstars, nämlich Gal Gadot, Ryan Reynolds und Dwayne „The Rock“ Jonhson, die sich den Spaß haben ordentlich kosten lassen mit jeweils 20 Mio, ist der Erfolg garantiert. Red Notice ist eine Mischung aus Heist und Abenteuerfilm und erinnert dabei sehr an die „Uncharted“ Spiele, die sich auch bei Bond, Indiana Jones und vielen anderen Action, Abenteuer und Heist Filmen bedienen. Er erfindet das Rad nicht neu, schafft es aber durch die vorzügliche Chemie zwischen Reynolds, Gadot und Johnson, die den Film wunderbar tragen, eine gewisse Verspieltheit an den Tag zu legen. Diese wiederum machen sich die ganze Zeit über gegenseitig das Leben schwer und versuchen zu jeder Zeit den anderen auszustechen, eben so, wie richtige Diebe wahrscheinlich handeln würden. Das Teamgefühl ist nur von kurzer Dauer dabei erinnert die Dynamik sehr an „Lupin the Third“ und der Rivalität zwischen Fujiko Mine und den gleichnamigen Protagonisten.#
Corona Notice
Der Score von Steve Jablonsky geht gut ins Ohr, gerade was das Theme betrifft und unterstützt das bunte Treiben. Apropos buntes Treiben. Durch den leider übermäßigen Einsatz von größtenteils sichtbaren unfertigen Computereffekten, was ganz klar der Pandemie geschuldet ist, da der Regisseur eigentlich viel On Location drehen wollte, was aber durch Corona nicht möglich war. So waren CGI, Sound Stages und viele Innenräume der einzige Weg, den Film coronaconform fertig zu stellen und auch wenn das die größte Schwäche des Films ist, sollte man dem Team definitiv Respekt zollen, dass dieser Film trotz aller Widrigkeiten es doch noch in den Streamingkatalog von Netflix geschafft hat. Sollte ein zweiter Teil kommen, wird der hoffentlich unter besseren Bedingungen gedreht.
Fazit
Zusammengefasst kann man sagen, dass „Red Notice“ ein kurzweiliger Heist Film für zwischendurch geworden ist, der in erster Linie gerade wegen der Chemie zwischen den Hauptakteuren funktioniert. Gerade Gal Gadot sticht durch ihre gewitzte, unberechenbare Art am meisten heraus und fügt ihrer Schauspielerkarriere eine neue Facette hinzu. Es macht sehr viel Spaß, sie mal in einer anderen Rolle als nur „Wonder Woman“ oder Giselle aus der „FF Reihe“ zu sehen und hoffentlich wird das in der sehr wahrscheinlichen Fortsetzung noch weiter ausgebaut. Auch hat „Red Notice“ von allen Twists des Jahres bislang den wohl überraschendsten. Ob es weiter geht, liegt in erster Linie am Team, da der Film schon jetzt als einer der erfolgreichsten und größten in die Netflix Geschichte eingehen wird. Wer all die durchaus vorhandenen Schwächen ausblenden kann, wird mit „Red Notice“ eine gute Zeit haben.
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